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Der. Begriff des Werths fordert Feststellung einer Werths-
einheit, weil nur in dieser der Werth selbst zum Bewusst-
sein, richtiger: die auf die Sache verwendete Arbeit zur Vor-
stellung gebracht werden kann. Es muss möglich sein, nicht
nur zu sagen: es ist Arbeit auf die Sache verwendet worden,
sondern auch wie viel Arbeit?
Die Werthseinheit wurde zuerst von Marx zu bestimmen
versucht: er fand sie in einer bestimmten auf die Arbeit nützlich
verwendeten Arbeitszeit. Allein Zeit ist kein Messer. Der
Messer muss, wenn er wirklich in die Augen fallen soll, eine
Sache sein. Dieser Messer bot sich nun durch das Mayer’sche
Gesetz.
Ist nämlich Arbeit = Bewegung, Bewegung = Wärme,
so kann eine Menge Arbeit (Arbeitsleistung) auch gleichgesetzt
werden der Menge Stoffe, welche zur Erzeugung der zu dieser
Arbeitsleistung (Bewegung) nothwendigen Wärme verwendet
wurde, Wie wir also einen gewissen Nutzeffect einer Dampf-
maschine gleichsetzen können der darauf verwendeten Kohlen-
menge, so setzen wir nun eine gewisse Arbeitsleistung gleich
der auf ihre Erzeugung verwendeten Menge von Nahrungs-
mitteln und da unter all’ diesen der Waizen sämmtliche
nothwendigen Stoffe enthält, so können wir eine Arbeit der
Menge Waizen gleichsetzen, welche dabei verbraucht wurde.
Wir haben im Tagelohn mit Naturverpflegung schon ein rohes
Beispiel der Anwendung der Theorie.
Der Werth der Sache ist also, da die Naturkräfte unent-
geltliche sind, die Bezeichnung für die auf die Erzeugung
derselben verwendeten Nahrungsmittelmenge: seine Ein-
heit ist eine bestimmte Menge dieses Stoffs, als welche natürlich
die mit einer Tagesarbeit zu erzielende Menge angenommen
wird.
Der Tausch der Werthe wird durch eine Sache vermit-
telt, auf welcher die Nahrungsmitteleinheiten be-
zeichnet werden, welche deren Herstellung erforderte: das
Metallgeld. Das Tauschmetall ist also Werth und Werth-
zeichen zugleich.