Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 33, 1877)

Gruppe der grosszahnigen Rochen. 
Taf. I. Fig. 23—27. 
Bei dieser Gruppe sind nicht blos die Zähne im Allgemei- 
nen beträchtlich grösser, sondern auch die Form derselben und 
ihre Anordnung verschieden von den kleinzahnigen Rochen. Die- 
selben sind unter sich zu einer mosaikartigen Kauplatte eng 
verbunden. Die Oberseite der einzelnen Zähne ist platt, 
nicht dachförmig nach hinten und vorne abfallend. Von einer 
mannigfaltigen Sculptur derselben ist keine Rede; nur feine 
Poren sind sichtbar bei günstigem Zustand der Erhaltung, oft 
sind sie verwischt. Der Umriss der meisten Zähne ist bandartig 
in die Quere gestreckt, die Enden rechts und links eckig zuge- 
schärft, so dass in den meisten Fällen sechs Ecken vorhanden 
sind. Doch kommen auch Zähne vor, die eine viereckige rhom- 
bische Gestalt haben und andere Abweichungen, worauf wir unten 
spezieller zu sprechen kommen. Bei einem Geschlecht sind die- 
selben stark gebogen. 
Die Basis ist ein mässig gewölbter Wulst, der über die 
ganze Länge und Breite der Zähne sich ausbreitet. Bei einigen 
ist eine mehr oder minder deutliche Streifung oder Ringelung 
vorhanden. Nur bei einer Art des Geschlechtes Aetobates springt 
die Wurzel schief nach hinten weit vor, kann aber, weil sie 
ungetheilt ist, nicht mit dem Wurzelhörnchen der kleinzähnigen 
Rochen verglichen werden. 
Trotz der gewaltigen Masse des fossilen Materials, welche 
als Zähne dieser Gruppe sich zu erkennen geben, will es doch 
nicht gelingen, die Kenntniss dieser Thiere wesentlich zu fördern. 
Hier wäre vor Allem nothwendig, ganze zusammenhängende Kau- 
platten zu finden, nicht blos einzelne Zähne, um die Arten und 
vielfach sogar die Geschlechter zu erkennen. In der Jetztwelt 
fallen, nach Müller und Henle und Albert Günther, nur drei 
Geschlechter unter diese Gruppe: Myliobates, Aetobates und 
ERhinoptera, welche zusammen die lebende Familie der Mylio- 
batiden bilden, Die Geschlechter Rhinoptera und Myliobates 
unterscheiden sich, was die festen Bestandtheile des Skeletts 
(Zähne) anbelangt, nur durch die verschiedene Anordnung der 
83 
6»
	        

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.