Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 33, 1877)

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Zahnreihen, aus denen die Mosaik der Kauplatten zusammen- 
gesetzt ist. Besitzt man nun auch einzelne Zähne in grösster 
Zahl, aber keine ganzen Kauplatten, so bleibt man darüber in 
Dunkelheit, wie dieselben unter sich in Reihen verbunden ge- 
wesen sein möchten und vermag sich desshalb über Art und 
Gattung nur mit Reserve auszusprechen. Leichter geht die Be- 
stimmung der Zähne, die dem Geschlecht Aötobates angehören. 
Hier ist nur eine einzige Zahnreihe vorhanden. In Baltringen 
hat sich ausser verschiedenen einzelnen Zähnen wenigstens ein 
ansehnliches Fragment einer Kauplatte gefunden mit 6 zusammen- 
hängenden Zähnen, bisher das beste Stück, das die oberschwä- 
bische Molasse geliefert hat. Taf. I, Fig. 28. Es ist Aötobates 
arcuatus (Oberkieferzähne) Ag., dessen einzelne Zähne, wegen 
ihrer auffallend starken hufeisenförmig gekrümmten Gestalt leicht 
zu deuten sind. Man sieht an dem vorliegenden Stücke, dass 
die vorderen Zähne unter einem etwas spitzeren Winkel gebogen 
sind, als die hinteren, dass somit bei einzeln gefundenen Zähnen 
darauf kein Werth zur Unterscheidung zu legen ist. Sie kommen 
in sehr mannigfaltiger Grösse vor; doch ist darauf kein Werth 
zu legen. Die Oberseite ist bei manchen Zähnen porös, bei 
andern rissig (wie bei Fig. 28), was auf den Zustand der Er- 
haltung zurückzuführen sein wird. Die Unterseite zeigt die 
Wurzel des Zahns, welche sehr schief gegen die Kaufläche nach 
hinten absteht; sie ist gewölbt, der Länge nach geradlinig ge- 
strichelt, sowohl auf der concaven, als convexen Seite. HKinen 
TLängskiel, der sich auf der Mitte der Unterseite erhebt, kann 
man bei den Baltringer Zähnen nicht wahrnehmen. Andere nur 
wenig gebogene Zähne ohne hervorstehende Wurzel wären nach 
Agassiz als Unterkieferzähne der gleichen Art aufzufassen. (Le. 
S. 79 Pl. D.) Viel unklarer ist die Sachlage bei den Geschlechtern 
Myliobates und Rhinoptera, denen Agassiz noch das Geschlecht 
Zygobates hinzufügt. Hier findet sich die bunteste Mannigfaltig- 
keit von sechseckigen bandartig in die Quere gestreckten Zähnen, 
die an ihren beiden Enden zugeschärft sind, so dass die Zähne 
der nächstanliegenden Reihe sich mit ihren Ecken mit der voran- 
gehenden verbinden. Bei den Kauplatten der lebenden Fische
	        

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