Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 34, 1878)

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Serpentins mit dem Kalk. Sie sind das Bild der runden Ser- 
pentin-Oberfläche (der Seiten) auf der Ebene des Glases projicirt. 
In denselben Irrthum verfiel Dr. Dawson. Nun ist aller- 
dings an manchen Stellen noch eine Parallellinie zu bemerken, 
welche eine Schale andeuten könnte und sind Nadeln in diesem 
Theile. 
Die ganze Masse der „Schale“ polarisirt nicht, ist also 
Kalk. Sie unterscheidet sich von der sonstigen Masse nur durch 
Chrysotil-Nadeln. Diese polarisiren, liegen unmittelbar am Serpentin 
an und stehen in unregelmässigen Abständen von einander, Nur 
selten steht eine ganze Ader von Chrysotil unmittelbar am Ser- 
pentin an. 
Was hier sofort jedem Foraminiferenkenner in die Augen 
springen muss, ist die Thatsache, dass diese Nadeln nicht senk- 
recht auf der Kammer stehen. 
Es giebt nämlich keine Foraminifere, keinen Nummuliten, über- 
haupt keine Muschelschale, in welcher die Tubuli der Schale nicht 
in der Richtung des Radius, sei es des Kreises oder der Elipse 
und zwar fast mathematisch genau lägen. Diese Thatsache ist der 
allersicherste zoologische Gegenbeweis gegen eine organische 
Schale. Die Nadeln liegen sogar horizontal an der Wand an, was nie 
in einer organischen Schale vorkommt. Dr. Carpenter braucht 
nur seine Abbildung von Nummulites lavigata, Fig. 258 seines 
Werkes „The Mikroscop etc.“ genau anzusehen, um sofort von 
dem Nichtvorhandensein einer Analogie zwischen Schale einer 
Foraminifere und der „Schale des Eozoons“ sich zu überzeugen, 
Ich habe hunderte von Nummuliten und Foraminiferenschliffen 
(gemacht und) gesehen und überall dieses Gesetz bestätigt 
gefunden. 
Allein die Tubuli sind und waren nie Röhren, sondern sind 
Cr ystallnadeln. 
Freilich‘ wenn die Zeichnungen Dr. Dawson’s auf S. 106 
„Life’s Dawn on Earth“ richtig wären, müssten es Röhren sein: 
diese Zeichnungen sind aber geradezu falsch. Ich habe diese 
Nadeln mit dem Immersions-Objectivsystem 10 von Hartnack 
(Ocular 3), untersucht. 
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