Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 34, 1878)

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Noch stärkerer Zweifel erhebt sich, wenn man sieht, dass 
diese Canäle in ganz ungleicher Richtung verlaufen und der 
schlimmste endlich ist der von mir schon früher hervorgehobene, 
dass sie nur in gewissen Kalkpartikeln vorkommen, offenbar also 
durch das Gestein bedingt waren. 
Finden sich aber solche Canäle in anderen Gesteinen, wie 
im Chondrodit- und in Serpentin-Kalken, welche nicht als Zozoon- 
haltig behauptet werden können, so stehen sie in keinem Zu- 
sammenhang mit den übrigen „Foraminiferentheilen“ und fällt 
ihr Beweiswerth für das Dasein einer Foraminifere zusammen. 
Mögen sie für sich allein der Rest irgend eines Thieres sein, 
das wäre möglich. Mit der Kammer und Schale haben sie nichts 
zu schaffen, 
In seinem Musterstück Pl. XVII zeichnet sie Dr. Carpenter, 
als liefen sie alle, eine wie die andere, von der untern Schale 
der Kammer nach der obern. Wenn ich gesagt habe, die Zeich- 
nungen Seien unzuverlässig, so wird das nächste beste Präparat 
von Kozoon-Gestein dies bestätigen. Denn die Astsysteme gehen 
nach allen Richtungen in Kalk, folglich besteht auch hier keine 
Uebereinstimmung mit Organismen. 
Und nun also Kammer, Schale, Zwischengänge, Astsysteme, 
alles, einzeln und zusammen, in anderen Gesteinen vorkommend, 
folglich keine Foraminiferentheile — und die ganze Foraminifere, 
wenn sie aus dem canadischen Gestein mit Mühe construirt 
werden könnte, doch in den wesentlichsten Theilen von allen be- 
kannten verschieden! Für die allerwesentlichste Verschiedenheit 
halte ich die horizontale Stellung der angeblichen Tubuli zu den 
Kammern. Das erlaubt sich die Natur in der Muschelschale nicht, 
denn die radiale Strahlung der Sarcode-Organe ist ein durch- 
gehendes Gesetz im Foraminiferen-Typus: es ist nämlich diese 
Richtung der geradeste Weg des Thieres zu seinem Lebens- 
element. 
Das ist eine Thatsache der Logik der Natur, welche der 
Zoologe am wenigsten übersehen sollte. Wir haben hienach im 
canadischen Gestein nichts als einen Serpentinkalk, ein Gestein,
	        

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