Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 34, 1878)

schieden verhalten, indem sie sich den biologischen Verhält- 
nissen verschiedener, theils ausdauernder, theils einjähriger Nähr- 
species angepasst haben mögen. 
Der fragliche Uromyces ist mit Wahrscheinlichkeit als 
U. excavatus (DC.) zu bestimmen, indem er mit einer Form 
identisch zu sein scheint, die von Decandolle (Duby botan. 
gall. I. 896) als Uredo excavata benannt wurde und deren Be- 
schreibung („hypophylla, acervalis fuscis parvulis eumerosis ....; 
acervuli frequentes totam paginam occupant, sed non deformant. ... 
ad Euphorbias varias praesertim in provinciis australibus“) gut 
zu der vorliegenden Form passt. Das ungeheuer massenhafte 
Auftreten dieses Pilzes auf den Bergwiesen der Alb in der Um- 
gebung Reutlingens (z. B. auf den Holzwiesen, der Wanne, den 
Glemser Hochwiesen) bildet eine der auffälligsten Erscheinungen 
für den Besucher dieser Lokalitäten, indem man alljährlich die 
Mehrzahl der Stauden der daselbst gemeinen Zuphorbia ver- 
rucosa von ihm befallen und in chavracteristischer Weise etwas 
verändert findet. Die Triebe entwickeln keine Inflorescenzen, 
werden höher, und die — übrigens in ihrer Form und Grösse 
kaum alterirten — Blätter zeigen eiv lebhaft gelbes Colorit. 
Auf der oberen Fläche der letzteren erscheinen gegen Ende des 
Frühjahrs zahlreiche Spermogonien von orangerother Farbe, 
etliche Wochen später durchbrechen auf der Rückseite die eben 
so zahlreichen Teleutosporenlager als kleine kreisrunde dunkel- 
braune Fleckchen die Epidermis, doch so, dass, wie dies auch 
ein Theil der vorliegenden lebenden Stengel, sowie die vor- 
gelegten Präparate zeigten, ältere Spermogonien in einem ge- 
wissen Stadium noch gleichzeitig mit jungen Teleutosporenlagern 
auf demselben Blatt zusammen vorkommen. Ueber den Bau der 
beiderlei Gebilde und ihrer Produkte ist dem allgemein Be- 
kannten nichts beizufügen. 
Wie Jedermann weiss, ist die gemeine Euphorbia Cy- 
parissias L. (und wohl auch etliche Verwandte wie X. Esula 
L.) einer äusserst gemeinen Verunstaltung unterworfen, be- 
ruhend auf dem Vorhandensein eines Schmarotzers, welcher 
auf ihren Blättern in Form eines von Spermogonien be- 
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