gleiteten Schüsselrostes fructificirt, der sonst insgemein unter
dem Namen des Aecidium Eupherbiae Pers. bekannt war.
Die stattfindende Verunstaltung ist in diesem Fall eine beträcht-
lichere als die, welche die X. verrucosa durch ihren Schmarotzer
erfährt, indem ausser dem veränderten Wachsthum der Stengel
auch die Blätter der betreffenden Stöcke in ihrer Form wesent-
lich beeinflusst werden, kürzer und breiter als die normalen sich
entwickeln. Auf derselben Wolfsmilch kommt aber auch eine
Rostform vor, welche der Formgattung Uromyces angehört
und unter dem Namen des U. scutellatus Lev. bekannt ist;
dieser Uromyces ist schon durch gewisse morphologische Merk-
male — eine unregelmässig-höckerige Sculptur des KExospors
seiner Teleutosporen — von dem Uromyces der HE. wverrucosa,
welcher glatte Sporen hat, spezifisch zu unterscheiden, abgesehen
von der Frage nach etwaigen Verschiedenheiten des biologischen
Verhaltens der beiden Formen.
Man war bis vor Kurzem überzeugt und hielt es eigentlich
für selbstverständlich, dass das Aecidium der E. Cyparissias mit
seinen Spermogonien und der Uromyces derselben Pflanze in
den Entwicklungskreis einer und derselben -— autöcischen —
Uredineenspecies zusammengehören, nach Analogie verschiedener
anderer, sich gleich verhaltender Rostpilze. Allein vor zwei
Jahren (Hedwigia 1875, Nr. 7) wurde von Dr. Schröter die
überraschende Beobachtung veröffentlicht, dass das Aecidium
Euphorbiae Pers. vielmehr Sporen bildet, welche einen auf
Erbsen und andere Leguminosen (z. B. Lathyrus-Arten) vor-
kommenden Uromyces erzeugen in ähnlicher Weise, wie die
Aecidien der andern, schon nach seitherigen Kenntnissen ziemlich
zahlreichen sogenannten heteröcischen Uredineen, und dass daher
jenes Aecidium Euphorbiae einem heteröcischen Parasiten an-
gehört, welcher seinen Schüsselrost auf Zuphorbia UCyparissias
bildet, seine Teleutosporenlager dagegen aus einem in den
Erbsenpflanzen entwickelten Mycel hervorgehen lässt, und in
dieser letztern Form den Uromyces Pisi Strauss darstellt.
So auffallend auch diese Angabe ist, so ist doch bei den
sonstigen Analogieen und bei der Gewissenhaftigkeit des ge-
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