Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 34, 1878)

nannten Beobachters kein Grund vorhanden, ihre Richtigkeit ın 
Zweifel zu ziehen. Es mag hiezu etwa bemerkt werden, dass 
in den Umgebungen von Tübingen nicht bloss das allbekannte 
Aecidium Euphorbiae, sondern auch der Uromyces Pisi ver- 
breitet ist, dagegen der Uromyces scutellatus mindestens selten 
sein muss, da es wenigstens seither dem Vortragenden nicht 
gelungen ist ihn hier wahrzunehmen, obwohl er auf sein etwaiges 
Vorkommen nicht unachtsam gewesen ist. Wie es sich unter 
diesen Umständen mit der Lebensgeschichte des übrigbleibenden 
Uromyces scutellatus verhält, muss freilich einstweilen gänzlich 
dahingestellt bleiben. Die Möglichkeit ist ja immerhin nicht 
ausgeschlossen, dass dieser Pilz doch eine autöcische Entwicklung 
haben und das zu ihm gehörige Aecidium in einem Theil der 
auf E. Cyparissias vorkommenden Aecidien zu suchen sein 
könnte. 
Was nun aber den Uromyces der E. verrucosa betrifft, so 
haben wir allen Grund, ihn nicht bloss als eine Form zu be- 
trachten, welche sowohl mit dem Aecidium Euphorbiae Pers. 
als mit dem Uromyces E. LEv. nichts zu thun hat, sondern 
welche auch durchaus keine heteröcische Lebensweise führt, viel- 
mehr ganz an dieselbe Nährpflanze gebunden ist. Es dürfte 
kaum einem Zweifel unterliegen, dass das Mycel in der peren- 
nirenden Wirthpflanze ebenfalls ausdauert und alljährlich in die 
oberirdischen Triebe gelangt, um auf ihnen zu fructificiren. 
Dass es sich aber um einen streng autöcischen Parasiten handelt, 
dies wird durch zweierlei Gründe sehr wahrscheinlich gemacht. 
Einmal ist die Frage nach der etwa zugehörigen Aecidium- 
form in Betracht zu ziehen. Der Vortragende hat in hiesiger 
Umgebung bei passenden Gelegenheiten nicht versäumt, auf das 
etwaige Vorkommen eines Aecidium auf E. verrucosa an solchen 
Lokalitäten zu achten, wo dieselbe mit dem Uromyces massen- 
haft behaftet vorkommt, muss aber gestehen, dass er noch nicht 
so glücklich gewesen ist, einen Schüsselrost zu finden. Dennoch 
scheint eine solche Rostform auf der gleichen Nährpflanze zu 
existiren nach einer literarischen Nachricht, welche im vorigen 
Jahr von einem österreichischen Beobachter (Voss, österr. bot. 
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