Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 38, 1882)

Ne 
saal daselbst statt, welcher durch die Güte der Gebrüder Neu- 
bronner, Kunstgärtner in Ulm, mit wohl kultivirten und sel- 
tenen Gewächsen, Blatt- und Fett- Pflanzen schön und reich 
dekorirt war. 
Anwesend waren 81 Mitglieder und 49 Gäste. 
Um 10%, Uhr eröffnete der eine der beiden Geschäftsführer 
Prof. Dr. Veesenmeyer, die Verhandlungen, indem er die An- 
wesenden zugleich im Namen des andern Geschäftsführers, des 
Dr. Leube jun., ehrerbietig begrüsste und herzlich willkommen 
hiess, Er begann damit, dass er die im Vorstehenden bereits 
erwähnten verschiedenartigen naturwissenschaftlichen Ausstel- 
lungen aufzählte, durch welche Einheimische und Auswärtige dem 
Zwecke zu dienen suchten, der uns hier in Ulm vereinigte, und 
fuhr dann folgendermassen fort: 
Schon ’zweimal haben die Geschäftsführer der früheren Ge- 
neralversammlungen des Vereins für vaterländische Naturkunde 
in Württemberg, welche in den Jahren 1849 und 1868 hier 
getagt haben, die Eigenthümlichkeiten, beziehungsweise den Reich- 
thum der Umgegend unserer alten Reichsstadt darzulegen ge- 
sucht. Dieser ist bedingt durch ihre Lage an einer Grenzlinie 
zwischen dem schwäbischen Jura und dem ihm vorliegenden Süss- 
wasserkalk des Hochgesträsses einerseits und der Molasse Ober- 
schwabens andererseits, und durch die Mannigfaltigkeit ihrer 
Bodenbeschaffenheit von der trockenen Hochfläche der rauhen 
Alb bis zu der wasserreichen Flussniederung, von den kühlen 
und klaren Bächen der Thäler des Südabhangs der Alb bis zu 
den Riedwassern und Torfmooren, und dazu noch die uns Alpen- 
pflanzen aus dem Hochgebirge zuführende Iller: überall .ist 
Wechsel zwischen Feld und Wald und Wiesengrund, Steinriegel 
und Viehweide, und an „Kkräuterreichen Hügeln“ und feuchten 
Uferauen fehlt es nicht. Hiezu kommt die alte Kultur in Kloster- 
gärten, sowie in Patrizier- und Bürgergärten, aus welchen man- 
ches verwildert sein mag. Mit einer Schilderung der Spezia- 
litäten aus der Gäa, Flora und Fauna hat schon der verstorbene 
Graf Friedrich v. Mandelslohe als damaliger Geschäftsführer 
die erste hier abgehaltene Generalversammlung eingeleitet, und
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.