Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 38, 1882)

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sich begatten, die Z. scotica nicht, aber das Weibchen dieser 
Art liess in der Gefangenschaft reichlich reife Eier fallen, ganz 
wie auch jenes der meridionalis. 
Es wanderten somit jedenfalls nicht alle Individuen der drei 
Arten zu gleicher Zeit. Ob und wann die in Sils ansässigen 
überhaupt wanderten, weiss ich nicht — die welche ich wandern 
sah, kamen weiter von Norden her. 
Herr Pfarrer Ströbe aus Freiburg i. B., welchen ich in Sils 
auf die Insektenwanderung aufmerksam gemacht hatte, reiste am 
3. September über den Julierpass nach Chur. Er liess mir mit- 
theilen, dass er auf seinem Wege auch dort dieselbe Erscheinung 
beobachtet habe. Auf Anfrage schrieb er mir, dass die Wan- 
derung zwischen 9 und 10 Uhr Vormittags anfing, nachdem er 
Stalla (Bivio) — auf der Nordseite des Julier — passirt hatte, 
und dass sie von da an immer stärker wurde. Sie wurde immer 
bemerkt, wenn die Strasse sich am Oberlahnsteiner Rhein hinzog. 
War sie weiter vom Wasser entfernt, so wurden nur wenig 
fliegende Insekten gesehen. So ging’s auch Nachmittags auf dem 
Wege über Mühlen (Molins) nach Tiefenkasten und bis Chur. 
Alle Insekten flogen thalaufwärts, gleichviel, nach welcher Himmels- 
gegend das Thal gerichtet war. 
Einen anderen werthvollen. Beitrag zu dieser Insekten- 
wanderung, ebenfalls vom 3. September, lieferte mir mein hiesiger 
College Pfeffer. 
Macht es die Nachricht des Herrn Ströbe ziemlich sicher, 
dass wenigstens ein Theil der Silser Wanderer vom Rheinthal 
her über den Julier kam, so zeigt die folgende, dass jedenfalls 
die Eristalis auch in anderen Theilen der Schweiz zu derselben 
Zeit und in entsprechender Richtung gewandert ist. 
Professor Pfeffer berichtet mir von einem auffallenden 
Schwarm von bienenähnlichen Insekten, welcher am genannten 
Tage, die, Pfaffenwand bei Engelberg hinaufzog. Es: hielt der- 
selbe auf der Höhe der letzteren eine Richtung ein, welche 
keinen, Zweifel darüber belassen konnte, dass die Insekten sich 
fortgesetzt westwärts über den Jochpass (2208 m hoch) nach dem 
Haslithal gewendet haben werden. 
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