Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 38, 1882)

und ein noch nicht fertiges Männchen zu Tage, letzteres ruhte 
in einem Gange ohne eine besondere Wiege. 
Ferner kamen zwei grössere und mehrere kleinere Larven 
heraus, welche etwa 12 cm lang waren und den Larven von 
Cerambyx Scopoli Laich., wovon ebenfalls ein Stück im Stamme 
vorgefunden wurde, äusserst ähnlich sahen. Sie waren jedoch 
vorn bedeutend kräftiger und. das Nackenschild ist auf beiden 
Seiten mit einer etwas mehr gebogenen Linie eingefasst. Da 
es jedenfalls nicht ausgewachsene Larven sein können, so wird 
eine genaue Beschreibung erst dänn am Platze sein, wenn man 
ganz versichert ist, welcher Species sie angehören, 
Wie vorsichtig man mit der Bestimmung der Larven sein 
muss, ersieht man aus Folgendem: Revierförster Keller in 
Hohenheim hatte die Güte, mir einen Strunk eines alten Zitter- 
pappelbaums zu schicken, an welchem Studiosus Vosseler und ich 
vielfach die entwickelten Käfer von Lamia textor L. gefangen 
hatten und in welchem wir auch deren Larven vermutheten. Es 
kamen auch beim Zerspalten dieses Stockes 3 Larven zum Vor- 
schein; es waren aber nicht die von Lamia textor, sondern von 
Sesia apiformis Cl. Vermuthlich befanden sich die mehrjährigen 
Larven des Bockkäfers nur in dem oberen Theile des Baumes, 
während die Sesien-Raupen den Wurzelstock bewohnten. 
Die Bockkäferlarven sind oft schwer von einander zu unter- 
scheiden; so birgt die Eiche zwei unserer grössten Arten, Cer- 
ambyx heros F., von dem wir eine Larve von Revierförster 
Ruthardt in Bebenhausen ‚erhalten haben, welche sich in 
dem Stamm selbst verpuppt, während die andere nahestehende 
von Prionus coriarius .L. sich in der Erde in langen, faust- 
grossen Erdballen verwandelt. Da letztere Art etwas häufiger 
als Heros ist, so sind uns diese Gehäuse, die beim Stockaus- 
graben zu Tage kommen, sehr erwünscht. Dr. E. Hofmann. 
4. Ueber Cieindela germanica L. 
Von den in Württemberg vorkommenden Cicindela-Arten ist 
bekanntlich camyestris L. und hybrida L. am häufigsten und 
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