drittens wäre auch noch der Löss, der in den „Holzstöcken“
(südlich von Ulm) vielfach auftritt, auf Reste von Wirbelthieren
zu untersuchen. Der im südlicheren Theil von Oberschwaben
weit verbreitete sogenannte Hochlandlehm oder Blocklehm ist
leer an organischen Resten. Aber von der Endmoräne des Rhein-
thalgletschers an nördlich lagert der eigentliche Löss mit den
characteristischen Lössschnecken, die früher bei Hüttesheim zahl-
reich gefunden werden konnten und der auch an manchen andern
Localitäten schon Reste von kleinen und grossen diluvialen Wirbel-
thieren geliefert hat, unter welchen besonders die Froschknöchelchen
durch ihr nesterweises Auftreten in die Augen fallen.
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Ueber die sogenannte „jurasische Nagelfluhe“
auf der Ulmer Alb.
Von Pfarrer Dr. Engel in Ettlenschiess,
Auf etlichen Blättern der geognostischen Specialkarte unseres
Landes, welche hauptsächlich Gebiete der ehemaligen Reichsstadt
Ulm umfassen, heutzutage aber aus Theilen der Oberämter Ulm,
Heidenheim, Geislingen (und Blaubeuren) sich zusammensetzen,
zumeist auf Atlasblatt Heidenheim begegnen dem Auge des Be-
schauers je und je grosse hellgrüne Flecke, die sich sodann, wenn
man die Farben- und Zeichenerklärung zur Hand nimmt, als
„jurasische Nagelfluhe“ entpuppen. So nämlich nannten
die Bearbeiter dieser Blätter, die Herren Fraas, Bach und Deffner,
die in den Jahren 1859—61 die geognostische Aufnahme von Ulm-
Heidenheim besorgten, ein merkwürdiges Gebilde von Steingeröllen,
die im Wasser geschliffen und geschoben da und dort, manchmal
in einer Mächtigkeit von 1—2 m den Boden der Aecker und
Wälder bedecken und worauf aufmerksam gemacht zu haben, ein
nicht zu unterschätzendes Verdienst dieser Geologen bleibt. Nimmt
nämlich dieses seltsame Vorkommen von Rollsteinen auf der
höchsten Höhe der Alb schon an und für sich unser Interesse
in Anspruch, so musste es zugleich, sobald es sich um die Frage
seiner Entstehung handelte, zur Anregung und Aufstellung einer
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