Reihe weiterer interessanter Fragen und Hypothesen Anlass geben.
Bleiben wir zunächst bei der Karte stehen, so scheinen die ge-
nannten Flecke, soweit sie auf Blatt Heidenheim eingezeichnet
sind, ‚durchaus regellos verstreut zu sein; sie finden sich bei
Hofstett-Emmerbuch , Schalkstetten, Gerstetten und Heldenfingen
ohne irgend welchen Zusammenhang angegeben. . Es fügen sich nun
aber denselben noch einige weitere derartige Lokalitäten an, die
durch die Schürfungen und Gräben der Albwasserversorgungs-
arbeiten aufgedeckt wurden. So wäre in dieser Hinsicht den obigen
Orten z. B. noch Ettlenschiess, Stubersheim, Bräunisheim und Holz-
kirch anzureihen, das Feld um Gerstetten aber noch um ein gut
Stück‘ zu vergrössern und besonders gegen Norden auszudehnen
(cf. Fraas, Begleitworte zu Blatt Heidenheim, Schlusswort Nr. 3);
auch mag noch jetzt eine Anzahl ähnlicher Plätze unter Wald
oder Kulturland versteckt liegen, die erst einer späteren Auf-
deckung harren. Indessen bleibt auch so die Sache für den
flüchtigen Beschauer der Karte ein regel- und zusammenhangs-
loses Gebilde, das weder mit den alten Juraschichten noch mit
den gegenwärtigen Terrainverhältnissen in irgendwelche augen-
fällige Beziehung tritt. So viel aber wird dem aufmerksameren
Beobachter denn doch bald klar, dass diese „Nagelfluhe* fast
überall, wo sie vorkommt, die höchsten Höhen einnimmt und dass,
je nachdem man bestimmte Plätze mit einander verbindet, Linien
entstehen, die Lokalitäten desselben Niveau’s berühren, also etwa
das nämliche darstellen, was der Zweck unserer heutigen Höhen-
kurvenkarten ist. Diess zeigt schon ein Blick auf die Karte;
geht ‚man aber den Gebilden an Ort und Stelle nach, so ist
man in der That überrascht, nicht bloss über die Massenhaftig-
keit dieses Gesteins und die Art seines Vorkommens, sondern
insbesondere darüber, dass, wie gesagt, stets die höchsten Stellen
der betreffenden Gegend davon bedeckt sind, wie z. B. das Hoch-
reservoir der Gemeinde Schalkstetten ganz in diesen Geröllen
liegt. Es ist begreiflich, dass gerade diese Art ihres Vorkommens
unsere „Juranagelfluhe“ seit lange zu einem Objekt des Streitens
und Kopfzerbrechens gemacht, aber ebenso begreiflich auch, dass
man sich bis heute gescheut hat, bestimmte, unzweideutige Er-
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