Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 38, 1882)

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klärungen zumal über ihren Ursprung abzugeben. So heisst es 
z. B. in den Begleitworten zu Blatt Ulm und Rammingen 1866 
(p. 13): „wie weit die jurasischen Nagelfluhen, welche in der 
Mulde Albeck-Hörvelsingen, Bernstadt und Beimerstetten einen 
grossen Theil der Oberfläche decken, zum System der Nagelfluhe 
von Ravensburg und der Adelegg gehören oder aber mit den 
alten tertiären Süsswasserkonglomeraten und Pisolithen zu paralle- 
lisiren sind, möge vor der Hand dahin gestellt bleiben;“ freilich 
wird dann beigefügt, dass „die Geschiebe von Hörvelsingen jeden- 
falls noch im ursprünglichen. Tertiärlager unter mergligen Bänken 
liegen“. Es werden damit also wenigstens die letzteren ent- 
schieden in eine Linie gestellt mit den viel mächtigeren ähn- 
lichen, aber höher gelegenen Geröllen von Stubersheim-Schalk- 
stetten, von denen zwei Jahre später derselbe Bearbeiter (Fraas, 
Begleitworte zu Blatt Heidenheim pag, 11 ff.) allerdings in be- 
stimmter Weise behauptet: „schon der Umstand, dass unsere Ge- 
schiebe nicht in Becken und Mulden liegen, sondern Höhenzüge 
bilden, lässt sie als Ueberreste einer früheren viel weiter ver- 
breiteten Bildung erscheinen, ihr Zusammenhang mit marinem 
Sand und marinen Geschöpfen aber verlegt sie in die älteste 
Zeit der schwäbischen Tertiärniederschläge. .. In 
Verbindung mit den Pisolithen und blutrothen Bohnerzthonen er- 
scheinen sie als Niederschläge am alten Tertiärufer, das gleich 
den heutigen Meeresufern hier Geschiebe führte, dort Sand und 
Schlamm und in eisenhaltiger Lagune an einer tropischen Küste 
durch Agglomeration Bohnerze und Kalkpisolithe bildete.“ 
Auf Grund dieser früher gemachten Untersuchungen und mit 
Hinzunahme dessen, was die neuesten Aufschlüsse der betreffen- 
den Lokalitäten gebracht, sowie endlich gestützt auf eine nun- 
mehr wohl achtjährige Beobachtung dieser in meiner nächsten 
Nähe befindlichen Gebilde erlaube ich mir in Folgendem meine 
Ansichten hierüber niederzulegen und wenn ich mir auch nicht 
anzumassen wage, die Sache damit zu einem undisputirlichen Ab- 
schluss gebracht zu haben, so glaube ich doch, dass dieser Ver- 
such, die Entstehung unserer Gebilde zu erklären, zum ersten 
Mal das hier einschlägige Material in zusammenhängender Weise 
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