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eine Auswahl von Kalkspaten in ‚seltenen Krystallformen
aus dem Jura und dem Muschelkalk, namentlich aber aus den Ba-
salttuffen des Bölle bei Owen von Prof. Leuze in Stuttgart und
ebenso aus dem letztgenannten Fundort von C. Krauss in
Blaubeuren;
eine geognostische Sammlung mit Petrefacten aus der Um-
gegend von Ulm von Pfarrer Dr. Engel in Ettlenschiess, welche
theilweise zur Demonstration seines angekündigten Vortrages
diente.
Ferner waren mehrere interessante und schöne physikalische
und optische Instrumente ‚von Mechanikus Sünderhauf in Ulm
ausgestellt und als Merkwürdigkeit
ein Herbarium in 7 Bänden aus dem Ende des 17. Jahr-
hunderts, gesammelt von Dr. Joh. Frank, geb. 1649, welches
nebst dem Herbarium des Simplicisten Hieronymus Harder von
1594 auf der Stadtbibliothek aufbewahrt wird; wie auch die
Ephemerides desselben Dr. Frank, voll trefflicher Thierabbil-
dungen von seiner kunstreichen Hand, ausgestellt vom Stadt-
bibliothekar.
‚ Andere Mitglieder folgten einer freundlichen Einladung des
Dombaumeisters Beyer nach dem Münster, ‚wo er ihnen inter-
essante Mittheilungen über das Fundament des Münsters mit
seinem Thurm machte und sich zugleich über die zweckmässig-
sten Mittel der Verstärkung des Fundamentes aussprach. Hienach
steht der Thurm ursprünglich auf 4 mächtigen Säulen, deren
Fundament etwa 3,5 Meter tief aus Bruchsteinen aufgeführt ist
und auf gewachsenem Grund aufruht. Als nach der Chronik im
Jahre 1492 Steine aus dem Gewölbe des Thurmes herabfielen,
wurde das Fundament mit Quadern unterfangen ; wo diess geschah,
ist ‚es jetzt 6 m stark. Eine Vertiefung der Fundamente bis
auf die Plattenkalke wäre jedoch nicht rathsam, weil der feuchte
Lehm und Sand, auf dem sie ruhen, entwässert würde. Beyer
glaubt dadurch helfen zu können, dass zwischen den unteren
Verstärkungsbögen Bodengewölbe gesprengt werden, so dass die
ganze Grundfläche des Thurmes mitzutragen hatte.
Die Verhandlungen fanden im schönen, geräumigen Fest-