Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 39, 1883)

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Weiter möchten wir noch auf die häufigen Frühjahrs-Ueber- 
schwemmungen aufmerksam machen, bei denen, wie wir auf den 
Erms- und Elsach-Wiesen bei Urach beobachteten, lebende Lim- 
naeus pyereger und Fruncatulus weithin da und dort über die 
Wiesengründe zerstreut werden, die sicher, so lange irgend die 
Wiesen feucht bleiben, frisch und am Leben bleiben und, wenn 
mit Brut des Leberegels inficirt, Schafe anstecken können. 
Ueber die verkieselten Baumstämme aus dem würt- 
tembergischen Keuper und über den Verkieselungs- 
process. 
Von Prof. Dr. Nies in Hohenheim. 
Die pflanzlichen Reste entstammen dem Stubensandstein und 
treten in grosser Anzahl in demselben auf, so zwar, dass beide 
Abtheilungen desselben, sowohl die untere (Semionotussandstein 
v. Schauroth’s und Gümbel’s), als die obere (Stubensandstein im 
engeren Sinne) sie gleicher Weise beherbergen. Besonders reich- 
lich aber werden sie auf secundärer Lagerstätte gefunden: die 
harten geschlossenen Stücke leisten bei der mechanischen Zer- 
reibung des Muttergesteins Widerstand und werden in verhält- 
nissmässig unverändertem Zustande auf grosse Entfernungen hin 
durch die Wasserläufe fortgeführt. Die untersuchten Exemplare, 
von welchen mikroskopische Präparate hergestellt wurden, ge- 
hören der Hohenheimer und — durch die Güte des Herrn Pro- 
fessor Fraas übermittelt — der Stuttgarter Sammlung an. Bei 
der Untersuchung wurden regelmässig drei Schliffe, ein radialer, 
ein tangentialer und ein Querschliff dargestellt, wobei eine ge- 
nügende Orientirung dadurch ermöglicht wurde, dass die dickeren 
zum Abschleifen verwendeten Platten vermittelst einer Diamant- 
schneidmaschine gewonnen wurden. — Der Erhaltungszustand ist 
— soweit es sich um den Nachweis der pflanzlichen Natur der 
Reste im Allgemeinen und etwa noch um den der Zugehörigkeit 
zu den Coniferen handelt — meist ein vortrefflicher , wobei be- 
tont werden muss, dass das äussere Ansehen oft trügt und man- 
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