sind, welche klar und zweifellos orientiren. Auf 200m Länge
sind 5 und 6m tiefe Gräben gezogen worden, welche das Profil
der Schichten von der Grabensohle bis zur Oberfläche deutlich
sehen liessen. Zuoberst zeigte das Profil unverkennbare, ge-
schobene Moräne, die in Falten und Wellen der unterliegenden
miocenen Sande förmlich eingewürgt und eingepresst ist. Andere
Steine als Quarzite, Quarze, Jaspise, Kieselschiefer und aus-
gelaugte Sandsteine sieht man nicht. Alle anderen früher wohl
vorhandenen Steine sind vermodert und verfault, also namentlich
alle Kalksteine, auch Glimmerschiefer, Gneiss sind sammt und
sonders zu zerreiblichem Pulvergestein umgewandelt. Die Quarzit-
geschiebe, welche zum Mindesten vom Alter der oberschwäbischen
Altmoräne sind, liegen in miocenen Letten, Sandletten und Sanden,
aber höchst unregelmässig geschichtet und plötzlich an einem
Stoss Fohsande abgehend. Unter den Sanden und Letten, mehr-
fach auf der Sohle des Grabens, ist eine 1 Meter mächtige
splitterharte Kalksteinbank aufgedeckt, welche an zahlreichen
Orten zwischen Wippingen und Ulm am Gehänge zu Tage geht
und als ein Glied des Landschneckenkalks kursirt, wenn auch
im Felsen selbst Landschnecken nicht gerade zu beobachten sind.
Diese Bank ist über und über von jenen bohrenden oder die
Steine durchfurchenden Thieren angenagt, welche an allen Meeren
mit Flutherscheinung zu beobachten sind. Nicht blos die Ober-
fläche der Landschneckenkalkbank ist mit den Löchern übersät,
sondern auch seitlich an den Abgängen und Klüften hatten sich
die bohrenden Mollusken eingenistet. Meist sind die Schalen
dieser Thiere verschwunden, nur selten steckt noch der Schalen-
rest eines Zithodomus oder eines verwandten Geschlechts in der
Oeffnung , welche sonst mit Meersand gefüllt ist. Deutliche
Klippen :an einem von der Brandung zerrissenen Felsenufer!
Das Auffälligste ist nun aber, dass hart neben der Gruppe mit
den Pholadenlöchern an der abgegrabenen senkrechten Wand die
schönsten marinen Sande mit Pecten, Cardium, Tapes u. 8. W.
anstehen, aber auch diese marine Muschelgruppe hält nicht lange
an, sondern macht näch wenigen Metern wieder den Fohsanden
mit „Brauseknollen“ Platz. Der letzte Totaleindruck, den man
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