Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 39, 1883)

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(Bietigheim), als aus dem Schwarzwald (Calw) und vom Hohen- 
twiel; bei anderen allerdings weniger deutlich. Auch W, Hart- 
mann* fand an der unteren Enz bei Bissingen diese Thiere 
„mit 6—8 prachtvollen azurblauen Seitenflecken besetzt“. Diese 
sind eben Schmuckfarben der Männchen, wenn auch nicht immer 
Hochzeitsschmuck, denn die obenerwähnte Eidechse vom Hohen- 
twiel ist, wie die Etikette besagt, erst im September gefangen. 
Einen so exquisit rothen Bauch, wie die von Biberstein in 
Wildberg beobachtete (also Bonaparte’s rubriventris **) finde 
ich bei keinem unserer Spiritusexemplare mehr. Nach der Nomen- 
clatur Eimer’s*** gxehören unsere Exemplare zu L. punctulato- 
fasciata; ein Exemplar aber, ein auffallend grosses (15,10 cm) 
Männchen vom Hohentwiel (s. 0.), hat die schwarze Längsseiten- 
binde (Zone IV und V Eimer’s) so in Flecken oder zackige 
Querbinden, die mit den wohlentwickelten, zu gyrösen oder 
zackigen schrägen Streifen gewordenen, Flecken des ganzen 
Rückenfeldes (Zone I und II Eimer’s) zusammenhängen, auf- 
gelöst, dass man die italienische Varietät reticulata (1. c. Fig. 12) 
und selbst tigris (1. c. Taf. 14 Fig. 20) vor sich zu haben glaubt; 
die weissen Längsstreifen (Oberaugen-, Augen- und Oberkiefer- 
streifen) lassen sich nur noch am Kopf und vordersten Körper- 
abschnitt, weiter hinten nur mit Mühe unterscheiden; an vielen 
Bauchschildern sieht man je ein schwarzes Pünktchen. Noch 
finde ich ein ähnliches männliches Exemplar mit zackig gyrösen 
Rücken- und netzförmigen Seitenflecken, sehr entwickelten blauen 
Flecken am Bauchrande, und was dieses Kxemplar vor allen an- 
* Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. 1879. Ich benütze die 
Gelegenheit, um die in meinen „Fischen Württembergs“ in unseren 
Jahresheften 1881 pg. 175 gemachte Angabe zu berichtigen, als seien 
die in genannter Oberamtsbeschreibung niedergelegten Beobachtungen 
über die Fische der Donau bei Tuttlingen, die ich als von bleibendem 
Werth vor anderen Oberamtsbeschreibungen hervorgehoben hatte, von 
Revierförster Deschler; sie sind vielmehr von meinem Freunde Pro- 
fessor W. Hartmann, jetzt in Glarus. 
** Bonaparte, Iconografia della fauna italica, Amfibi t. 12 fig. c. 
*** Eimer, Untersuchungen über das Varliren der Mauereidechse, 
Im Archiv für Naturgeschichte 1881, Taf. 13, Fig. 7 u. 8. 
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