Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 39, 1883)

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deren auszeichnet, mit hochgradiger schwarzer Fleckung 
des Bauches, in der Art, dass der grösste Theil jedes Bauch- 
schildes schwarz ist (Bonaparte’s nigriventris 1. c. Tab. 12. 
Fig. b). Die Etikette besagt nur: „Württemberg, alte Sammlung.“ 
Was nun das Vorkommen und die Verbreitung der 
Mauereidechse in Württemberg betrifft, so hat sich bekannt- 
lich Paulus 1857* eingehend damit beschäftigt, und sogar ein 
(nicht publicirtes) Kärtchen darüber ‚vorlegen können, nachdem 
das Thierchen schon 1820 von Roser** bei Neuenbürg entdeckt 
war und Nördlinger*** weitere Fundorte angegeben hatte. 
Paulus kam zum Schluss, dass diese Eidechse aus dem Rhein- 
£hal sich in die in dasselbe mündenden Thäler: Murg-, Alb-, 
Kinzig-, Neckarthal und dessen Seitenthäler, namentlich Enz- + 
und Nagold-, Kocher- und Jagstthal, verbreitet habe, aber nur 
bis zu einer gewissen Grenze: im Neckarthal nur bis gegen 
Hoheneck , und zwar so, dass sie sich auf die unteren Gebirgs- 
formationen vom Urgebirg bis zum Rothen Sandstein und Muschel- 
kalk‘ beschränke, während sie den Keuper und die Formationen 
darüber nicht bewohne. Seitdem ist sie aber auch in ächten 
Keupergegenden aufgefunden worden, so bei Brackenheim tt, 
wo sie bis auf die höchsten Höhen,des Strombergs hinaufgeht; 
bei Maulbronn ++} sei sie die „häufigste Eidechse und in neuester 
Zeit eingewandert“. Während sie nun im ganzen mittleren Theil 
des Neckarthals mit seinem ganzen Gebiet (Stuttgart bis Rotten- 
burg) nicht gefunden wird, wird sie wieder bei Horb *7 mit Be- 
stimmtheit als an Muschelkalkfelsen (obere Glieder) sitzend auf- 
geführt. Da Paulus selbst die obengenannten Oberamtsbeschreib- 
* Paulus, Verbreitung der Lacerta muwralis, in unseren Jahres- 
heften 1857, pg. 54 und 55. 
** Leydig, 1. c., pg. 236, Anmerk. 
*** Nördlinger, Ueber Lacerta muralis und crocea, in unseren Jahres- 
heften 1849, pg. 134, u. 1851, pg. 128. 
T In der Enz steigt sie auch auf’s Plateau (bei Langenbrand) 
hinauf, während sie sonst lieber in den Thälern bleibt. 
t+ Oberamtsbeschreibung 1873. 
+++ Ibid. 1870, 
*+ Ibid. 1865.
	        

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