Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 39, 1883)

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Geislingen ein frisches Exemplar gefunden. Die leeren Schalen 
finden sich im Donau-Auswurf bei Günzburg und bei Regensburg. 
Im Jagstgeniste bei Schönthal fand sich nicht selten unter 
den Hunderten von Helix yulchella eine Schnecke, die wir 
nach Correspondenz mit unserem verehrten Freund S. Clessin zu- 
nächst zu der obigen Form ziehen wollen. Sie hat vollkommen 
die Form derselben, aber unsere Exemplare sind noch etwas 
grösser und die Rippen weniger entwickelt. Es scheint nicht 
unwichtig, dieser Art auch im übrigen Württemberg weiter nach- 
zuspüren. — Wir fanden übrigens bei Schönthal keine frischen 
Exemplare. 
24) Helix hispida L. und 
25) Helix granulata Alder? 
Die typische Helix hispida ist im Jagstthal nicht selten, 
besonders auf Wiesen. Jedoch sind vollkommen ausgebildete 
Exemplare mit der starken, weissen Lippe selten. . Da auch unter 
den leeren Gehäusen die Mehrzahl unausgebildet erscheint, ist 
sicher anzunehmen, dass sie sich fortpflanzen, ehe sie ihre Schale 
vollendet haben, und dass die Mehrzahl derselben ihre Schale 
überhaupt nie vollenden, d. h. vorher sterben, besonders im 
Winter erfrieren. Das Geniste der Jagst liefert jedoch unter der 
Masse immer eine Anzahl recht frischer und vollendeter Gehäuse. 
Neben dieser wohlbekannten, überall in unserem Vaterlande 
verbreiteten Art findet sich aber im Geniste in ziemlicher An- 
zahl noch eine andere Form der Fruticicolen, die wir nur mit 
der Helix granulata Alder (rubiginosa A. Schmitt) vereinigen 
können. Diese wurde bis jetzt hauptsächlich im Norden Deutsch- 
lands gefunden; im Süden Deutschlands nach Clessin nur bei 
Rain am Lech, und auch wir selbst haben sie im Lech-Auswurf 
bei Augsburg gesammelt. Zur Vergleichung standen uns über- 
dies sicher beglaubigte Exemplare, die wir aus Ost-Preussen und 
aus Frankfurt a. M. erhalten, zu Gebot, 
Jene unsere Jagstthalschnecke nun, die wir zu dieser Helix 
granulata ziehen zu müssen glauben, ist durchschnittlich kleiner 
als Helix hispida, nur 5—5,5 mm Durchmesser bei 4 mm Höhe
	        

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