Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 39, 1883)

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und Kerbungen deutlich. Für die Samen und Früchte besteht 
noch der Vortheil, dass dieselben in dem weichen Mergel oft 
noch ihre Rundung beibehalten haben, welche die Erkennung 
derselben erleichtern, während dieselben in den Kalkschiefern von 
Oeningen mehr oder weniger flach gedrückt sind. Auch ist in 
Anschlag zu bringen, dass die Mergel sich müheloser spalten 
lassen als Kalksteine und selbst die Schiefer. Wenn die Mergel 
gut getrocknet sind und trocken aufbewahrt werden, sind die- 
selben sehr dauerhaft. Feuchtigkeit aber und Frost zusammen 
sind ihnen sehr unzuträglich; sie zerfallen dann beim Aufthauen 
zu einem Häufchen lockerer Erde. 
Der grösste Theil der Grube ist jetzt verschüttet und die 
Ausbeute nicht mehr gut lohnend. 
Dass Heggbach dem Horizont der obern Süsswassermolasse 
angehöre, wurde von dem Verf. schon früher* nachgewiesen. Ein 
Pisolith (Albstein) mit spärlichen Schalen von Helix steigt von 
den Höhen. bei Walpertshofen und Mietingen, wo die Ueber- 
lagerung desselben auf der Meeresmolasse direct zu sehen ist, 
auf der Markung Sulmingen und Heggbach weiter gegen die 
Thalsohle herab. Vor einigen Jahren erst wurde auch am Fuss- 
weg von Sulmingen zur Heggbacher Mühle an der rechten Thal- 
wand der Dürnach ein instructiver Einschnitt blossgelegt, an welchem 
der Pisolith in zahlreichen Brocken zu Tage kommt. Hier er- 
reicht dieser charakteristische Kalk fast schon die Thalsohle- und 
es lässt sich ermessen, dass derselbe ungefähr bei der Hegg- 
bacber Mühle das Niveau des Baches erreichen werde, so dass 
die Mergelgrube daselbst nur wenige Meter über dem Pisolith 
lagert, somit zu den untersten Lagen der obern Süsswasser- 
molasse gehört. Hiemit steht in Uebereinstimmung der Cha- 
rakter der wichtigsten Pflanzen und besonders auch der in 
Heggbach gefundenen Schnecken, wie schon in der oben citirten 
Abhandlung ausgeführt wurde. 
Bei den andern Fundorten ist die Schichtenfolge weniger 
gut aufgeschlossen. In Biberach kam die Pflanzen- und Säuge- 
thierreste führende Schicht bei Grabung eines Kellers (1864) 
0% Diese Jahreshefte 1868 S. 178 und daselbst 1879, S. 207.
	        

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