Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 39, 1883)

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nach Scharben hinüber und tritt dort auf eine kurze Strecke an 
beiden Seiten des Wegs zu Tage. Ferner waren weiter oben 
in der Nähe der Brunnenstube und in” der Schlucht, welche das 
„Schlossbühl“ umgibt, theils in weissen Mergeln, theils in Sand- 
steinplatten einige Pflanzen zu finden, worunter ausser Cinna- 
momum die Myrsine doryphora Unger hervorzuheben ist. 
Andere Plätze erwiesen sich als wenig ergiebig , z. B. der 
Tobel von Wettenberg gegen Fischbach etc. Alle diese Plätze 
am sogenannten Hochgeländ liegen innerhalb der von mir schon 
früher nachgewiesenen Linie der obern Süsswassermolasse, wie 
auch überall in denselben die Helix sylvana sich vorfindet (cf. 
diese Jahreshefte 1873, S. 131). 
Die untere Süsswassermolasse, auf beiden Seiten der Donau 
in langem Zug hervortretend, hat noch keinen Fundort auffinden. 
lassen, der irgendwie ergiebig wäre. 
Die Pflanzen aus dem Paludinensand der Brackwasser- 
molasse von Unterkirchberg an der Iller lassen wir ausser 
Betracht, weil die dortigen Vorkommnisse nicht zur Hand sind*. Es 
werden somit nur die Pflanzenreste der obern Süsswassermolasse 
vorgeführt, welche auch weitaus die meisten Pflanzen geliefert hat: 
Einige Fundorte, die gelegentlich verschiedener Excursionen 
beobachtet, aber wegen zu grosser Entfernung nicht ausgebeutet 
werden konnten, sind noch namhaft zu machen, da späterhin sich 
doch vielleicht Jemand die Mühe der Ausbeutung geben dürfte. 
Ein solcher Platz ist bei der Bumühle (Hasenweiler) 0.A. Ra- 
vensburg, am Weg gegen Pfärrenbach. Die Blätter scheinen 
dort gar nicht selten zu sein. Sodann bei Hochberg O.A. 
Saulgau in der Nähe des Kellers ausserhalb dem Ort. Im Sand, 
der einige Schieferung besitzt, sind die Abdrücke zahlreich, aber, 
wie es scheint, schlecht. Es wäre aber auch der Mergel in un- 
mittelbarer Nähe zu untersuchen, bei dem ich mich nur kurz 
aufhalten konnte. 
Ferner bei Kellmünz jenseits, östlich der Iller. Die 
dortigen Sandsteinplatten zeigen viele, aber grobe Abdrücke, 
worunter Cinnamomum zu erkennen ist und Säugethierreste. Es: 
| * Die Namen sind angeführt in diesen Jahresheften 1879, S. 258.
	        

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