Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 39, 1883)

Cinnamomumblättern ; wenn die Substanz bei denselben nicht er- 
halten blieb, so ist der Abdruck der lIeggbacher Blätter, was 
wohl von allen Mergeln gilt, oft so zart, dass die lederige Sub- 
stanz der Blätter gar nicht ersichtlich ist. Das jedoch sieht man 
an dem Blatt von Heggbach, dass die Nerven aus der Blattfläche 
nur schwach hervorragten.* Ein anderes Blatt von Heggbach, 
Fig. 20 ist dem Umriss nach ganz erhalten und glaube ich mich 
durch sorgfältige Untersuchung und Vergleichung für überzeugt 
halten zu dürfen, dass dasselbe mit dem schon beschriebenen 
Fragment zusammenstimmt. Der Abdruck hat die Eigenthümlich- 
keit, dass auf der ganzen Blattoberfläche keine Spur von Farbe 
sich befindet; es ist ganz einförmig weiss und desshalb die an 
sich sehr zarte Nervatur nur mit Mühe und nur theilweise zu 
unterscheiden. Allein man sieht den Mittelnerv noch deutlich 
genug mit freiem Auge als eine sehr zarte Linie, welche, wenn 
sie gefärbt wäre, sich gerade so fein darstellen würde, wie in 
der vorhergehenden Figur; erst ganz unten an der Basis er- 
breitert sich derselbe. Ferner gewahrt man noch mit der Lupe 
ungefähr in der Mitte der Länge des Blattes eine noch etwas 
feinere Linie auf jeder Seite, welche mit dem Mittelnerv parallel 
lauft in einer Erstreckung von ungefähr 2 cm und genau in dem 
Abstand vom Rand und Mittelnerv sich befindet, wie bei dem 
Fragment Fig. 19. Diese Spuren der Nervatur halte ich für 
zureichend, um die Uebereinstimmung auch in den übrigen Theilen 
anzunehmen. Die seltene Feinheit des Mittelnervs für sich allein 
ist schon sehr-bezeichnend. Weidenblätter, an die man entfernt 
denken könnte, nach Maassgabe des Umrisses, haben immer einen 
starken Primärnerv und Secundärnerven. Hiezu kommt das Vor- 
handensein von je einem sehr zarten parallelen Seitennerv, der 
auf eine so grosse Strecke verfolgt werden kann, dass man wohl 
sieht, wie er seine verticale Richtung nach oben und nach unten 
* Bei der Abbildung des Blattes Fig. 19 sowie Fig. 20 musste die 
Nervatur in allweg kräftiger ausgeführt werden, als sie auf den Blatt- 
abdrücken selbst sich darstellt. Es wurde aber darauf gesehen, dass 
das Verhältniss der Stärke bei den Nerven verschiedener Ordnung 
naturgemäss eingehalten wurde. 
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