Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 39, 1883)

Anderwärts kommen Zweige von Coniferen vor, deren Aehn- 
lichkeit nicht in Abrede gezogen werden kann, z. B. die Zweige 
der Widdringtonia (cf. Heer, Tertiärflora der Schweiz, I. Band 
Tafel 16 Fig 18); allein diese. Zweige sind straff aufrecht, die 
Blättchen grösser und weniger abstehend. Dessgleichen wären in 
Betracht zu ziehen manche Zweige von Taxodium, wie sie Et- 
tingshausen in seiner Flora von Bilin (I. Band, Tafel XI, Fig. 8, 9 
und XII, Fig. 8, 10, S. 34) zur Darstellung bringt. Aber auch 
hier sieht man, wie die Blättchen länger sind und dichter stehen 
und die Zweige sehr straff aufwärts gerichtet sind. Mit männ- 
lichen Blüthenkätzchen der Taxodien stimmen die eiförmigen 
Körperchen an dem fossilen Zweig jedenfalls weniger gut, als mit 
den Ovarien der Leptomeria. 
Ueberblick über die Apetalen. 
Wenn man die Gesammtheit der bisher vorgeführten Reste 
der Apetalen betrachtet und mit anderen Localitäten vergleicht, 
so tritt das Bild der Flora der oberen Süsswassermolasse . deut- 
lich vor Augen. Nicht blos die Cinnamomen in ihren zwei wich- 
tigen Arten C. Scheuchzeri und yolymorphum, sondern auch die 
Salicineen, Cupuliferen, Ulmaceen erscheinen auch anderwärts als 
wesentliche und numerisch häufige Bestandtheile der Flora dieser 
Formation. Vermisst werden in Heggbach und in den anderen 
oberschwäbischen Fundorten die Geschlechter: Liquidambax, Pla- 
tanus, Corylus, Ostrya, vielleicht auch Carpinus. Doch gehören 
die meisten dieser Bäume zu der Gruppe derjenigen, welche nicht 
gerade häufig waren, deren Fehlen desshalb auf einem kleineren 
Raum auch durch einen Zufall leicht sich erklären lässt. 
Einige Eigenthümlichkeiten sind jedoch hervorzuheben. Gegen- 
über dem benachbarten Oeningen fällt die beträchtliche Indivi- 
duenzahl von Buchen, Erlen und Birken auf, die dort theils nur 
spärlich vertreten sind, theils fehlen. In dieser Beziehung findet 
eine Annäherung an Schossnitz in Schlesien und Bilin in Böhmen 
statt. Einen Rückschluss auf ansehnlichere Höhendifferenzen wird 
man daraus nicht machen dürfen. Die heutigen Verhältnisse der 
Lage der tertiären Schichten geben hiezu wenigstens keine Be- 
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