Ueber alte und neue Ramispongien und andere
verwandte Schwammformen aus der Geislinger Gegend,
Von Betriebsbauinspektor a. D. E. Klemm in Stuttgart.
Während meines 16jährigen Aufenthalts in Geislingen hatte
ich das Glück, wenn auch leider erst in den letzten Jahren
gründlicher, einen ganz in der Nähe meiner Wohnung befind-
lichen Platz auszubeuten und von dort eine Menge der verschie-
densten Petrefakten aus kleinem Raume zusammenzubringen. Ich
wollte über dieselben mit ihren Neuheiten schon lange Einiges
veröffentlichen, komme aber ‚vorerst auch heute nur zu Fol-
gendem:
Die-Stelle ist ein verlassener Steinbruch an der vom Bahnhof
Geislingen am Hange des Helfensteins nach dem Pfarrdorte Weiler
hinaufziehenden Steige, und liegt etwa in der halben Höhe des
Berges zunächst unter dem weithin bekannten „Lindele“. Die
Formation ist das ausgesprochenste 3 des Weissen Jura, und
kommt namentlich die bekannte, gegen @ trennende Fucoiden-
schichte nebst Crinitengliedern etc. ganz entwickelt vor, wenn
«man jetzt auch in Folge der Abwitterung etwas danach in der
Böschung graben muss. Ks ist diess wohl der gleiche Grund,
wesshalb man auch anderwärts dieses Schichtchen leicht übersieht,
Gegen oben ist, wie an den meisten andern Stellen der
Geislinger Umgegend und namentlich an der Eisenbahnsteige
selbst, die Scheidung von y so gut wie nicht vorhanden, indem
nur die Kalkbänke dünner und thoniger werden und die Mergel
dazwischen immer stärker auftreten. Doch bildet sich in Folge
der hiedurch erleichterten Verwitterung in diesen oberen Kalk-
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