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bänken von selbst eine fiachere Böschung, welche zuoberst der
steilen 3-Wände jene scharfe Kante, welche Herr Professor
Quenstedt stets so sehr als Trennungspunkt betont hat, darstellt.
Es wiederholt sich hier. zwar auch eine Fucoidenschicht,
sie ist aber nur ganz undeutlich ausgesprochen und schwer zu
constatiren. Nur an der Bahnsteige ist ihre Auffindung durch eine
eigenthümliche grünliche Färbung des Gesteins theilweise etwas
erleichtert. Diese Färbung kommt sporadisch auch anderwärts,
und namentlich in unserm Weiler-Bruche ziemlich häufig vor, be-
sonders in denjenigen Schichten, in welchen Amm. alternans Qu.
vorzugsweise reichlich auftritt. Es dürfte diese Erscheinung
wohl einer weiteren Untersuchung durch eine berufenere Hand
werth sein.
Da übrigens durch den Weissen Jura, wenigstens von «&
bis 6, die Fucoidenschichten sich in verhältnissmässig grösserer
Zahl einstellen, so ist auf sie an sich weiter kein Werth zu
legen. Doch ist ihr Auftreten in grösserer Menge, ähnlich wie
bei den Schwämmen, stets mit einem grösseren Petrefaktenreich-
thum verbunden. Z. B. gleich in den Impressamergeln des Geis-
linger Bahnhofs kommen die neuerdings zu besonderer Aufmerk-
samkeit gelangenden grossen Ammoniten in reichlicherer Menge
stets nur in Horizonten vor, in welchen. auch viele Fucoiden
erscheinen.
Diesem entspricht es ganz, wenn unser Weiler-Bruch von
Petrefakten wimmelt, da er völlig mit Schwämmen durchzogen,
nach dem bekannten Quenstedt’schen Ausdruck durch und durch
colonisirt, nach der Bezeichnung von Herrn Pfarrer Dr. Engel
das ausgesprochenste 3 ist. Er bietet hiebei gegen andere
solche Stellen den Vorzug, dass sich diese Petrefakten, und nä-
mentlich die sonst so schwer sich lösenden Schwämme, hier
leichter aus der Gebirgsmasse herausarbeiten lassen. Sogar die
für Sammler so gefürchteten Verschiebungen und Verstürzungen,
die hier. vielfach vorkommen und sich vorzugsweise durch die
bekannten Stylolithenbildungen kennzeichnen, sind manchmal für
das leichtere Herausschälen günstig.
Für heute führe ich von diesem Weiler-Bruche zunächst