Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 39, 1883)

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bänken von selbst eine fiachere Böschung, welche zuoberst der 
steilen 3-Wände jene scharfe Kante, welche Herr Professor 
Quenstedt stets so sehr als Trennungspunkt betont hat, darstellt. 
Es wiederholt sich hier. zwar auch eine Fucoidenschicht, 
sie ist aber nur ganz undeutlich ausgesprochen und schwer zu 
constatiren. Nur an der Bahnsteige ist ihre Auffindung durch eine 
eigenthümliche grünliche Färbung des Gesteins theilweise etwas 
erleichtert. Diese Färbung kommt sporadisch auch anderwärts, 
und namentlich in unserm Weiler-Bruche ziemlich häufig vor, be- 
sonders in denjenigen Schichten, in welchen Amm. alternans Qu. 
vorzugsweise reichlich auftritt. Es dürfte diese Erscheinung 
wohl einer weiteren Untersuchung durch eine berufenere Hand 
werth sein. 
Da übrigens durch den Weissen Jura, wenigstens von «& 
bis 6, die Fucoidenschichten sich in verhältnissmässig grösserer 
Zahl einstellen, so ist auf sie an sich weiter kein Werth zu 
legen. Doch ist ihr Auftreten in grösserer Menge, ähnlich wie 
bei den Schwämmen, stets mit einem grösseren Petrefaktenreich- 
thum verbunden. Z. B. gleich in den Impressamergeln des Geis- 
linger Bahnhofs kommen die neuerdings zu besonderer Aufmerk- 
samkeit gelangenden grossen Ammoniten in reichlicherer Menge 
stets nur in Horizonten vor, in welchen. auch viele Fucoiden 
erscheinen. 
Diesem entspricht es ganz, wenn unser Weiler-Bruch von 
Petrefakten wimmelt, da er völlig mit Schwämmen durchzogen, 
nach dem bekannten Quenstedt’schen Ausdruck durch und durch 
colonisirt, nach der Bezeichnung von Herrn Pfarrer Dr. Engel 
das ausgesprochenste 3 ist. Er bietet hiebei gegen andere 
solche Stellen den Vorzug, dass sich diese Petrefakten, und nä- 
mentlich die sonst so schwer sich lösenden Schwämme, hier 
leichter aus der Gebirgsmasse herausarbeiten lassen. Sogar die 
für Sammler so gefürchteten Verschiebungen und Verstürzungen, 
die hier. vielfach vorkommen und sich vorzugsweise durch die 
bekannten Stylolithenbildungen kennzeichnen, sind manchmal für 
das leichtere Herausschälen günstig. 
Für heute führe ich von diesem Weiler-Bruche zunächst
	        

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