Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 39, 1883)

durch Stellen repräsentirt erschienen, bei welchen wenigstens 
einiger Unterschied gegenüber der übrigen Fläche, dem eigent- 
lichen Stroma, sich bemerklich machte. Ich nahm so auch schon 
damals keinen Anstand, meine globosa hieher ‚zu stellen, als 
ich noch erst deren flache Blätter oder plattige Unterlage kannte, 
welche beim.nachherigen Auffinden förmlicher Zweige sich als Aus- 
breitungen derselben darstellten. Wenn ich damit sodann noch 
weiter zu gehen lernte als Herr Professor Zittel, der nach Obigem 
der Zweigform an sich keine wesentliche Bedeutung beilegt, so 
ist mir doch stets das sichere Auftreten solcher Zweige ein an- 
genehmer erster Leitfaden in der so grossen Reihe ähnlicher 
Scehwammformen geblieben, an welche sich dann die Extreme 
schneller und leichter angliederten. 
Was endlich die Structur meiner Ramispongien betrifft, 
so haben wir gesehen und einen Hauptwerth darauf gelegt, dass 
sie in der grössten Masse sicher zu den Hexactinel- 
liden Zittel’s gehören. Wir haben aber in mehrfachen 
Fällen eine grosse Hinneigung zu den Lithistiden Zittel’s, nament- 
lich zu seinen Megamorinen zu constatiren gehabt. Da mir eine 
genauere Prüfung dieser Frage nicht möglich ist, stelle ich der 
mikroskopischen Untersuchung die endgiltige Lösung derselben 
doppelt gerne nochmals anheim. Hr. Prof. Zittel, der selbst bei 
den Lithistiden angedeutet hat, wie die Structur allein zu deren 
Kenntniss und Bestimmung nicht ausreiche, sondern auch die äussere 
Erscheinung in Betracht zu ziehen sei, wird den Wunsch des Laien 
erklärlich finden, es möchte auch ihm das Ergebniss seiner mikro- 
skopischen Untersuchungen gestatten, diese Ramispongienformen alle 
beisammen zu lassen und in einer eigenen, zwischen seinen Eure- 
thiden und Staurodermiden einzureihenden Familie unterzubringen; 
_— wofern er ihnen nicht gar eine Stelle zwischen den Hexacti- 
nelliden und den Lithistiden, resp. Megamorinen einzuräumen sich 
veranlasst finden sollte. Es würde dann auch vermieden , dass 
offenbar zusammengehörende Formen nur wegen strenger Systematik 
weit auseinander kommen, wie diess z. B. für verschiedene. sehr 
ausgeprägte lebende Pflanzen geschieht, je nachdem man sie nach 
dem natürlichen oder Linn&schen System eintheilt. 
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