Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 39, 1883)

Ueber das Vorkommen der Kreuzotter, besonders im 
Jahr 1882, 
Von Dr. R. Finckh, Oberamtsarzt in Urach. 
Die Kreuzotter (Pelias Berus Merr.) soll im Jahrgang 
1882 in Deutschland viel häufiger vorgekommen sein als in an- 
deren Jahrgängen. So hatten im Frühling dieses Jahres die 
Zeitungen aus Metz berichtet, dass diese Schlange daselbst heuer 
in der dortigen Gegend in einer vorher nie gesehenen erschrecken- 
den Menge aufgetreten sei.. Und im September las man im 
Schwäbischen Merkur Folgendes aus Metz: „Die von der hiesigen 
Kreisdirection auf 3 Mark angesetzte Prämie für jede erlegte 
Kreuzotter hat die Folge gehabt, dass bereits gegen 1000 dieser 
gefährlichen Thiere abgeliefert worden sind. Gegenüber dem 
massenhaften ‚Auftreten dieser Schlangenart ist es auffallend, 
dass die um Metz ebenfalls heimische Ringelnatter nicht zahl- 
reicher als in früheren Jahren vorkommt.“ 
Im gleichen Monat las man im Schw. Merkur (No. 216) 
Folgendes: Aus Oberöstreich schreibt ein Naturforscher an die 
Deutsche Z. in Wien: „Mit grossem Interesse habe ich die 
neulichen Mittheilungen der D. Z. über die erstaunliche Ver- 
mehrung der Kreuzotter im Westen Deutschlands gelesen, 
weil ich hier im Osten (am. Mondsee) dieselbe Beobachtung ge- 
macht habe. Seit einer langen Reihe von Jahren bringe ich 
den Sommer hier am Mondsee zu, ohne auch nur ein einzigesmal 
eine Kreuzotter zu Gesicht bekommen zu haben, obwohl ich bei 
Ausflügen nach allen Richtungen, bei Grabungen in meinem aus- 
gedehnten Garten und in früherer Zeit auf einem Landgut viel-
	        

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