Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 39, 1883)

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Wie glänzend aber seine Betheiligung an unserer Landes- 
gewerbeausstellung im vorigen Jahre für ihn gewesen 
ist, das bezeugte ihm die Verleihung des Friedrichsordens I. Klasse 
von Sr. Majestät, unserm Protektor, das bezeugt ferner dauernd 
der Pavillon aus Cement, welchen er als Vermächtniss dem Stadt- 
garten in Stuttgart hinterlassen hat. 
Dieses sein letztes Lebensjahr hatte der heitere Greis, der 
in seinem langen Leben niemals krank gewesen war, noch in 
vollkommener Gesundheit angetreten. Seine jugendlich blühende 
Gesichtsfarbe, sein klares, blaues Auge, ist wohl allen denen 
noch im Gedächtniss, die ihn auf der Ulmer Generalversammlung 
im Juni des gleichen Jahres gesehen haben, wo sein Sohn, 
Gustay Leube junior, auch hierin der richtige Nachfolger 
seines Vaters, der unermüdliche Geschäftsführer war, wo der 
alte Herr unter anderm seine Meruliuspräparate, seine Unica, 
wie er sagte, wieder ausgestellt hatte, und wo er seine Samm- 
lungen, seine Villa und seinen Garten jedem Besucher liebens- 
würdig und zuvorkommend zu zeigen bereit war. Was diese 
seine Sammlungen betrifft, ‚so ist im Vorstehenden mehreres 
schon erwähnt, hier wollen wir noch nachtragen, dass er neben 
den geognostischen und paläontologischen Reihen, den Baustein- 
proben der alten Denkmäler unserer Stadt, den Marmorarten 
unseres Landes in geschliffenen Täfelchen u. s. w. auch botanische 
Sammlungen in grossem Umfang zusammengebracht , namentlich 
die Herbarien der in der württembergischen Flora oft genannten 
Sammler Major von Stapf und Apotheker Gmelin von Langenau 
käuflich erworben hat. Sein Garten, an dem sonnigen Abhang 
im Westen der Stadt gelegen, gegen den Kobelgraben, den 
ersten Mündungsarm der Blau in die Donau, wo er am liebsten 
seine Erholung suchte, umgeben von dem fröhlichen Nachwuchs 
seiner Familie, und wohin er auch gerne' seine Freunde zu sich 
lud, ist vielen von uns wohl bekannt. An den Terrassen und 
zwischen Gesteingruppen pflegte er mit besonderer Vorliebe neben 
den Alpenveilchen eine Anzahl aus der Umgegend hereinver- 
pflanzter Merkwürdigkeiten unserer Localflora, unter anderm zeigte 
er mit Stolz riesenhafte Exemplare von Angelica montana Schleich,,
	        

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