Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 39, 1883)

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welche Hegelmaier zuerst an der Iller gefunden hatte, von 
Heracleum Sphondylium L. mannshoch, sowie die schönen Bild- 
werke aus feinstem Cement, welche an Springbrunnen und in 
den Laubgängen den Garten schmückten. Auch eine Grotte ist 
da, verziert mit Lusibus naturae, an denen er eine kindliche 
Freude hatte. 
Und an dieses sonnige Leben, an diesen kerngesunden 
Körper schlich im Spätsommer ein tückisches furchtbares Leiden 
heran, anfangs kaum beachtet, bald aber als unheilbar erkannt 
und rasche Fortschritte machend: ein Krebs der Leber. Die 
Seinen pflegiten ihn in rührendem Wetteifer, die geliebte Gattin, 
in 49jähriger Ehe so innig mit ihm zusammengewachsen und 
so ganz gleichgesinnt, ihn so ganz verstehend, kam "Tag und 
Nacht fast nicht von seinem Lager weg, und er, ein ergebener, 
frommer Dulder, war stets voll rührenden Dankes für alles, was 
ilm zur Erquickung und Erleichterung gethan wurde. Nach 
unsäglicher Pein erlag er am 15. November 1881. 
_. Wir dürfen von ihm sagen, dass er das ausgeprägte Bild 
eines Mannes war, welcher die Ergebnisse wissenschaftlicher 
Forschung mit der praktischen Anwendung auf die materiellen 
Aufgaben der Technik in eminentem Grade zu vereinigen ver- 
standen hat. Dass ihn ein berechtigtes Selbstgefühl erfüllte, ist 
ganz natürlich. Allein welche liebenswürdige Freundlichkeit und 
aufopfernde Hingebung dieses Haupt eines blühenden Hauses 
stets jedem in engeren und weiteren Kreisen entgegenbrachte, 
welcher ihm näher kam, das wissen die wohl, welche ihn gekannt 
haben. 
Was er aber nicht bloss den Seinen gewesen ist, was er 
nicht bloss für die Wissenschaft und für die Welt geleistet hat, 
sondern auch noch, was er in der Gemeinde war, was er im 
Stillen vielfach gethan hat, da die linke Hand nicht wissen soll 
was die rechte thut — alles das entzieht sich unserer Schil- 
derung: aber es erhält gleicherweise in seiner Heimat sein An- 
denken im Segen,
	        

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