Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 43, 1887)

ZN 
III. Balinger Gegend. 
Böllat. 
Im südlichen Teile des schwäbischen Juras war für meine 
Untersuchung das KEyachgebiet am wichtigsten. Besonders die 
Gegend um Lautlingen, hart am Rande der steil ansteigenden Alb 
und eine Stelle am Böllat. Der durch die Eyach abgetrennte Ge- 
birgsteil mit dem höchstgelegenen Dorfe Württembergs, Burgfelden, 
sendet mehrere Strahlen aus, von denen der Böllat sich südwestlich 
herumziehend mit dem schmalen „Grat“ vereinigt. In dem von 
diesem Grat und dem Böllat gebildeten Winkel liegt der Meierhof 
Wannenthal. Von dort führt ein steiler Fahrweg nach Burgfelden 
hinauf, von welchem sich ein Fusspfad abzweigt, der sich herum- 
schlängelt um den nach Westen gerichteten Vorsprung des Böllat. 
Einige 100 Schritte auf diesem Pfade führen uns an eine abgestürzte 
Wand, aus der mehrere horizontal abgelagerte Kalkbänke heraus- 
schauen, das ist die Stelle, an der wir den unteren Weissen Jura 
leicht untersuchen können. Leider ist vom Ornatenthon absolut 
keine Spur anstehend zu finden; alles ist überstürzt von Geröll der 
höherliegenden Kalkbänke und Schwammfelsen. 
Lautlingen. 
Leichter zugänglich ist der schon seit langer Zeit ausgebeutete 
Platz bei Lautlingen. Fünf Minuten auf der von Lautlingen nach 
Ebingen führenden alten Strasse gelangt man an einen vorgescho- 
benen teilweise bebauten Hügel „auf Bergen“ genannt. Die Strasse 
geht über den Hügel und durchschneidet den oberen etwas steiler 
ansteigenden Teil desselben, der mit Kiefern bewachsen ist. Auf 
diesem oberen Teile steht ein Kreuz, in dessen Nähe man 7%. im- 
pressa, Pentacrinites subteres, Amm. alternans und andere Leitfossi- 
lien des W. Jura @& sammelt. 60 m über dem Kirchplatze Lautlingens 
oder ca. 10 Minuten davon sind an dem geschilderten Wege rechts 
mehrere Löcher gegraben, die die Macrocephalusbank vortrefflich 
aufdecken. Zu unterst eine harte graue 20 cm starke Kalkbank, 
ihr lagert der Macrocephalusoolith auf, der hier sehr eisenschüssig 
ist. Viele grosse Exemplare von Amm,. macrocephalus, triplicatus, 
auch bullatus finden sich mit Belemn. canaliculatus in der fusshohen 
Bank. Darüber lagern bläuliche bis gelbe Thone grobgeschichtet, 
die sehr arm an Petrefakten sind: Abdrücke von Posidonia ornati, 
öfters mit Spuren einer weissen Schale sind nach oben häufiger, 
sie findet sich aber bis in die Lager des Amm. Lamberti, ferner 
ARTE
	        

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