Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 43, 1887)

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gestern auf heute ein Fallen um etwa 4 Linien zeigte in Begleitung 
orkanartiger Stürme, (Schwäbische Kronik, 1869, 5. Nov., Nr. 262, 
S. 3293.) 
[Heidelberg, 2. Nov. Der erste Erdstoss wurde hier Sonntag, 
den 81. Oktober, abends gegen 5!/» Uhr, wahrgenommen, der zweite 
gestern früh gegen 4 Uhr, der dritte, sehr kurze gestern nachts 
10 Min. vor 12 Uhr. Man bemerkte Zittern der Fenster, Bewegung 
der Betten, Klirren von Gläsern u. dgl. In den oberen Teilen der 
Häuser war natürlich das Erdbeben stärker zu empfinden, als zu 
ebener Erde, doch zeigte es sich überhaupt schwach und nicht be- 
unruhigend. (Bad. Ldsztg. Schwäb. Kronik, 1869, 5. Nov., Nr. 262, 
S. 3293.) 
Heidelberg, 3. Nov. Die Erdstösse haben hier noch nicht auf- 
gehört. Nach dem starken Stoss am 1. d. in der Frühe folgte nachts 
10—12 Minuten vor 12 Uhr ein Stoss von solcher Heftigkeit, dass 
er viele Menschen aus dem ersten Schlaf aufweckte und einige Se- 
kunden lang in den Betten schüttelte, was von vielen als recht be- 
ängstigend beschrieben wird. Das Tönen war dabei etwas schwächer, 
als bei den früheren Stössen. Und eine leichte Erschütterung wurde 
auch gestern Abend um halb 10 Uhr bemerkt. Ähnlich lautende 
Nachrichten kommen auch von Altenbach, Altneudorf, Wilhelmsfeld 
und andern Orten des vorderen Odenwaldes. (Bad. Landesztg. 
Schwäbische Kronik, 1869, 6. Nov., Nr. 263, S. 3305.)] 
Heilbronn, den 5. Nov. Das jüngste. Erdbeben, das in 
Grossgerau am heftigsten aufgetreten, wurde auch hier durch mehrere 
Stösse fühlbar, am stärksten am 31. Okt. (Sonntag), abends 5 U. 
35 M.; 1. Nov. früh, kurz vor 4 Uhr, und. nachts, kurz vor 12 Uhr 
(in 2 Stössen) und am 2. Nov. nachts 9 U. 22 M. Manche Per- 
sonen wollen noch mehrere Stösse bemerkt haben, die jedenfalls 
schwächer waren. Einsender, der mehrere geschriebene Heilbronner 
Kroniken besitzt, will hier noch die Tage, an welchen heftige Erd- 
stösse in Heilbronn beobachtet worden sind, beisetzen: 1. April 1607; 
28. Jan. 1629, wo wie im Jahre 1728 die kleine Glocke beim 
steinernen Manne des Kilianturms läutete; 24. März 1655; 2. Mai 
1682; Dez. 1690; 10. Febr. 1691, dem man den 10 Tage später 
erfolgten Einsturz der steinernen Brücke über den Neckar zuschreibt; 
3. August 1728; 18. Mai 1733; 18, Mai 1737; 1. Nov. und 15. Dez. 
1755 (zu gleicher Zeit stürzten im Kaisertum Marocco viele Gebäude 
ein, und am 1. Nov. und 15. Dez. wurde der grösste Teil von Lis- 
sabon ein Trümmerhaufen); 18. Febr. 1756; 23. Juli 1763 (am 
Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ, 1887. x 
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