!, Angelegenheiten des Vereins,
Bericht über die fünfzigste Generalversammlung
am 24. Juni 1895 in Ravensburg.
Von Professor Dr. Kurt Lampert.
Für das Jahr 1895 war Ravensburg als Versammlungsort
gewählt worden, um auf diese Weise speciell den oberschwäbischen
Freunden Gelegenheit zu reger Beteiligung zu geben. Jedoch auch
aus anderen Teilen des Landes waren Mitglieder gekommen, und
es war zusammen mit Gästen aus Ravensburg eine hübsche Anzahl,
die sich am 24. Juni in der im Fahnenschmuck prangenden Turn-
und Festhalle einfand.
Die rührige Hand des Geschäftsführers Fabrikanten Krauss
hatte an den Wänden des stattlichen Saalbaues und auf langen
Tafeln eine reichhaltige Ausstellung arrangiert, zu der er von einer
Reihe von Vereinsmitgliedern in bereitwilligster Weise das Material
erhalten .hatte. Den grössten Anteil nahm die Sammlung von Fa-
brikant Krauss selbst ein, bestehend aus Mineralien und Gesteinen,
teils in der Umgegend, teils in weiter Ferne gesammelt; hierunter
ist besonders hervorzuheben die grosse Zahl angeschliffener erratischer
Kiesel aus der grossen Kiesgrube in der Nähe der Stadt, die schon
Tags zuvor unter der kundigen Führung von Prof. Pilgrim von
einer Reihe bereits anwesender Gäste besucht worden war. Kämmerer
Dr. Probst hatte aus seiner Sammlung einige Glanzstücke, die
aus dem Tertiär von Ravensburg und Heggbach stammen, ausgelegt.
Gleichfalls Kiesel verschiedener Art hatte Regierungsbaumeister
Dittus von Kisslegg ausgestellt. Von ganz besonderem Interesse
waren die grossen geologischen Karten und Profile mit den dazu-
Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1896. a