— LXVIL —
Allerdings ist unser Exemplar noch etwas kleiner als das QuEen-
STEDT’sche (Durchmesser nur 4 cm), auch ein wenig dicker, als die
beiden flachen Formen, die OrreL und QuEensteDtT abbilden, dazu
zeigt es leider von den Loben gar nichts, obgleich sicherlich von
Wohnkammer noch keine Spur vorhanden ist. Im übrigen aber
steht es den beiden genannten so nahe, dass wir keinen Augenblick
zweifeln, hier einen echten Amm. Kurrianus vor uns zu haben, das
dritte Exemplar, das also jetzt auf schwäbischem Boden und zwar
gleichfalls im Lias 6 des Filsbetts von KEislingen gefunden worden
ist. Danach wäre auch jener andere Ammonit richtig zu stellen,
den wir seiner Zeit aus dem Lias 0 von Eislingen abgebildet (diese
Jahreshefte, Jahrg. 1891, Taf. III Fig. 12 u. 13) und als ef.? Kurria-
nus bezeichnet haben. Derselbe ist uns seither aus dem unteren
Lias 0 des Filsbetts sogar ziemlich häufig wieder zugekommen, kann
aber freilich mit dem echten Orper’schen Kurrianus nur in sehr
entfernte Beziehung gebracht werden. Denn er bleibt viel kleiner,
dazu stehen seine Sichelrippen viel weiter auseinander, auch ist er
lange nicht so hochmündig wie Kurrianus. Als zweifellose Radians-
Form mag er wohl mit radians amalthei Qu. aus Lias 0 zusammen-
gestellt werden, wenn er auch ein durchaus anderes Gepräge trägt
als der typische Amm. radians amalthei depressus Qu. (Ammoniten
Taf. 42, Fig. 40 u. 41). Wohl zeichnet Quenstept dort auch einen
radians amalthei compressus (Taf, 42, Fig. 43, oben) aus Lias 0 von
Dürnau ab, denselben, den er schon im „Jura“ (Taf. 22, Fig. 31)
als „Falciferen“ abgebildet und den dann Oprzı (Pal. Mitt., S. 136)
kurzweg als „Kurrianus“ citiert hatte. Quenstept hat aber sicher
ganz recht, wenn er dies abweist und hinzufügt, dass solche kleine
und unbestimmte Formen nicht als besondere Species sollten be-
trachtet werden. Mögen also immerhin jene kompresse Radians-
Formen des unteren und mittleren Lias 0 Vorläufer des Amm. Kurria-
nus aus Ober-d sein, so ist doch letzterer schon wegen seiner Grösse
von ihnen zu trennen und erst als eigentliche Species zu bezeichnen.
Endlich liegt uns aus dem Lias und zwar diesmal dem obersten
Lias 5, eine Ammonitenform vor, die wir bis jetzt nirgends recht
unterbringen konnten. Weder bei OrreL noch in QuEnstEDTt’'s Am-
moniten sahen wir aus Lias 5% Ammoniten abgebildet, die den
beiden Exemplaren glichen, die wir vor Jahresfrist durch Herrn
BERNHARD Haurr von Holzmaden bekamen. Sie stammen nach Aus-
sage des Finders aus den obersten Schichten von ©, was auch da-
durch bewiesen ist, dass das eine Stück noch im Gestein und zwar