Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 53, 1897)

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der astronomischen Sternwarte, Professor Duner, zu 138 km über 
der Meeresfläche berechnet. Herr HıLDEBRANDSON bemerkt dann noch 
dazu: „Unsere Beobachtung bestätigt also MoHn’s Resultat, dass bis- 
weilen wolkenähnliche (!) Gebilde in diesen enormen Höhen vor- 
kommen können. Über die Natur dieser Wolken, ob sie aus KEis- 
nadeln oder aus vulkanischen oder kosmischen Stoffen bestehen, ist 
es nicht möglich, zur Zeit sich eine Ansicht zu bilden. Es wäre 
sehr wünschenswert, wenn die Beobachter diesen feinen Bildungen 
ihre Aufmerksamkeit zuwenden wollten. Das intensive Licht, das 
augenblicklich verschwindet, macht die Beobachtung sehr leicht und 
giebt eine scharfe Bestimmung der Höhe. Dagegen finde ich den 
Namen »irisierende Wolken« (»Perlemorskyer«) nicht gut, wie Professor 
Rumann (a. a. 0.) schon bemerkt hat. Das Irisieren der Wolken 
haben wir mehrmals in Upsala sogar an niedrigen Wolken, wie Al. Km. 
und Km. sehr brillant gesehen. Es mag sein, dass möglicherweise 
ein ungeübter Beobachter ein Fragment einer Korona bisweilen als 
irisierende Wolke annotiert hat, ich selbst und so geübte Beobachter, 
wie RuBENson, ExnoLm, HamserG und HacsrröMm haben doch mehrmals 
das Irisieren in solchen Wolken beobachtet.“ Dann werden die 
Upsalenser Beobachtungen vom November 1866 bis Oktober 1892 
mitgeteilt, 71 an der Zahl. In 20 Fällen ist die Wolkenart nicht 
angegeben, sonst sind.Cr., Cr. Str., Cr. Km., Km., Al. Km., Str. Km. 
und Fracto Km. notiert; in einem Fall wurde die Höhe zu 2600 m 
gemessen. Dreimal findet sich die Bemerkung „im Mondlicht“ *. 
Endlich veröffentlichte noch Herr Dr. Kassner in Berlin* drei Beobach- 
tungen und unterwarf die ihm bekannt gewordenen Fälle, besonders 
die von HIiLDEBRANDSON, einer Diskussion, ähnlich wie es Monn mit 
denen von Christiania gethan hatte. Er kommt da bezüglich der 
jährlichen Häufigkeit zu einem ähnlichen Resultat wie ersterer. „Auch 
hier zeigt sich für Upsala jene Zunahme seit 1885, aber die Jahre 
1866—75 zeigen doch noch eine grössere Häufigkeit, so dass man 
an eine Beziehung zum Krakatao-Ausbruch ohne weiteres nicht denken 
kann. Vielleicht aber hätte hier das Resultat anders gelautet, wenn 
man jene oben vorgeschlagene (von MomNn selbst zugegebene) Scheidung 
in hohe und niedere Wolken hätte vornehmen können.“ Da die 
Upsalenser Beobachtungen sich vorwiegend, wenn nicht ausschliess-‘ 
lich, auf niedere Wolken bezogen, so wird dies so zu verstehen sein, 
aa OST 
2 a. a. O0. 1895, S. 379 ff. und 1892, S. 433 f£.
	        

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