Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 53, 1897)

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dass nach Ausscheidung der hohen Iriswolken von Momn auch für 
Christiania nur diese höheren seit 1885 eine grössere Häufigkeit 
besessen haben. Auffallend ist es, dass Herr Dr. KAssner, der es 
als eine bisher noch nicht beachtete Eigentümlichkeit bezeichnet, 
auf die übrigens schon Kämrtz hingewiesen hatte und die auch ConnEL 
nicht entgangen zu sein scheint, dass der Abstand der irisierenden 
Wolken von der Sonne im Mittel 11° bis 13° betrage, dies nicht als 
unvereinbar mit den hohen leuchtenden, irisierenden (?) Wolken von 
Herrn Moun findet. Diese Wolken befinden sich ja immer in einer 
sehr bedeutenden Entfernung von der Sonne, daher ist es auch 
nicht zu verwundern, wenn sie nie irisierend, sondern immer nur 
leuchtend gesehen wurden. Wenn dieser Umstand genügend be- 
rücksichtigt wird, kann die Annahme von Herrn Kassnzr, dass die 
Simultanbeobachtungen Christiania-Upsala, bezw. Christiania-Berlin 
sich nicht auf die gleichen Wolken beziehen, kaum abgewiesen 
werden. Eine solche Ausscheidung würde, worauf schon Momny hin- 
gewiesen hat, wohl auch noch eine grössere Übereinstimmung in der 
Jahresperiode ergeben; Herr Moun hatte in seinem zweiten Artikel 
für die nachträglich von ihm ausgeschiedenen niederen irisierenden 
Wolken „ein sekundäres Häufigkeitsmaximum in den Sommermonaten “ 
statuiert. Das lässt sich wohl eher in Einklang bringen mit dem von 
Kassner für Upsala gefundenen „Maximum im Frühjahr“. „Ausser- 
ordentlich auffällig wird der Gegensatz zwischen Christiania und Upsala, 
wenn man nur eine kalte und warme Jahreshälfte unterscheidet: 
Christiania Upsala 
Dezember—Mai . . . 88,1 °%% 40,2 % 0 (?) 
Juni—November . . . 12,0% 50,0 9/0.“ 
„Man darf aber,“ fügt Herr Dr. KAsswer hinzu, „bei diesen 
Zahlen für Christiania nicht vergessen, dass sie denen von Upsala 
gegenüber nur mit halbem Gewichte eingehen (42 gegen 72* Be- 
obachtungen)!“ Eine grössere Zahl von Beobachtungen wird nach 
allgemeiner Annahme ein richtigeres Bild von der thatsächlichen 
Häufigkeit eines Phänomenes geben, als eine geringere, darum wird 
das Frühjahrsmaximum von Upsala (in Verbindung mit dem Maximum 
in den Sommermonaten für die eigentlichen Iriswolken von Christianla) 
dem thatsächlichen Jahresmaximum dieser Wolken näher kommen, 
1 oder vielmehr 71, wenn man nicht auch hier die von Hildebrandson 
ausdrücklich besonders angeführte und von den andern Phänomenen scharf unter- 
schiedene Beobachtung der leuchtenden Wolke mit den eigentlichen irisierenden 
Wolken konfundieren will. 
HALL
	        

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