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gefärbte Masse, die unter der Lupe eine feinkörnige Structur zeigte.
Die Fliegen wurden immer hilfloser und bewegten nur noch langsam
die Beine, ohne aber von der Stelle zu kommen. Etwa '!/,—1 Stunde
nach dem ersten Schluck waren die beobachteten Stücke todt, der
Hinterleib auseinandergefallen; sein Inhalt glich einem kleinen Klümp-
chen Sputums, in welchem zunächst keine Eingeweide zu entdecken
waren. Dutzendweise traf ich derartig hinsterbende Tiere neben-
einander auf kleinem Raum, Tausende mögen gleichzeitig auf der
von dem Bach durchströmten Strecke der Krankheit erlegen sein.
Der weitere Zerfall des Kadavers muss sich sehr rasch vollziehen,
da stets nur wenige zusammenhängende Chitinteile gefunden wurden.
Einen eigentümlichen Anblick gewährten die trächtigen Weibchen
der Sarcophaga. Sofort nach dem Platzen des Hinterleibs beeilten
sich die von der Ansteckung nicht ergriffenen reifen Embryonen, aus
der schleimigen Umgebung herauszukommen und verliessen in wilder
Hast die sterbende Mutter.
Aus Mangel an Hilfsmitteln musste ich es mir leider versagen,
am frischen Material den Ursachen der geschilderten Erscheinungen
nachzuforschen. Naheliegend war der Gedanke, es möge sich um
eine Ansteckung mit irgend einem Fliegenpilz (Entomophthora, Em-
pusa) oder um eine Art Pebrinekrankheit handeln. Die folgenden Be-
schreibungen der Krankheitserreger gründen sich auf Untersuchungen
an gut in Alkohol konserviertem Material *.
Die aus dem geplatzten Hinterleib hervortretende Masse be-
stand, wie die Untersuchung unter dem Mikroskop ergab, fast aus-
schliesslich aus sporenähnlichen Körperchen von vorwiegend kuge-
liger, sonst aber ziemlich verschiedener Form (Fig. 1a—d). Der
grösste Durchmesser beträgt 10—18 uw bei den kleineren (ec), 27 uw
bei der Durchschnittsgrösse (a) und erreicht 36 ww bei den lang-
gestreckten biskuitförmigen Körperchen, welche wie in Teilung be-
griffen aussehen (d). Die Umhüllung besteht in einer deutlichen
derben Cuticula, der Inhalt stellt ein grobkörniges, oft fast schaumig
aussehendes Plasma dar. An intakten Körperchen sind wohl farb-
stoffliebende Stellen, aber selten deutliche Kerne nachweisbar. Auch
auf Schnitten waren solche nicht immer scharf umgrenzt zu sehen.
Die Zahl der Kerne ist sehr schwankend, stets eine grosse, 6—8,
selbst 20 ın einem Körperchen. Dieselben sind klein, rund mit ganz
* Zur Feststellung des Sitzes der Infektion wurden die Fliegen nach Karmin-
färbung in Serienschnitte zerlegt.
ZA