Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 53, 1897)

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kleinen Kernkörperchen versehen. Von den Kernen gehen oft Plasma- 
strahlen von dichter Substanz ab, welche sich miteinander unregel- 
mässig verbinden und am intakten Körperchen die Kerne verdecken. 
Scharfumgrenzte vakuolenähnliche Räume liegen zwischen diesen 
Strahlen und verleihen dem Innern des Körperchens ein schaumiges 
Aussehen. Nicht unerwähnt darf bleiben, dass eine andere Art der 
Sonderung im Plasma recht häufig beobachtet werden kann, darin 
bestehend, dass seitwärts unter der Zellhaut von der grösseren dunklen 
Masse sich ein Kugelabschnitt eines durchsichtigeren, weniger körnigen 
und schaumigen Plasmas abhebt (Fig. 1 ac). 
Ich halte alle diese Gebilde für ein Encystierungsstadium eines 
Protozoen. Im Kopf und Thorax, besonders unterhalb der Flügel- 
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Fig 41. Fig. 2. 
muskeln, traf ich nun öfters Vorstadien dieses Parasiten (Fig. 2). 
Dieselben gleichen vollkommen einer vielkernigen Amöbe. Je beweg- 
licher das Tier beim Tode war, desto zarter fand ich die Umgrenzung 
des in lappenförmige Fortsätze ausgezogenen Körpers. Je weniger 
solcher Pseudopodien vorhanden waren, desto mehr näherte sich die 
Form der Kugel, desto deutlicher war die Zellhaut (Cyste). 
Auf den beiden Abbildungen kommt dieses Verhalten deutlich 
zur Geltung. Dieselben sind nach ungefärbten Präparaten gezeichnet 
und zeigen deshalb keine scharfumgrenzten Kerne. 
Die Parasiten sind im ganzen Körper verteilt; sie konnten auch 
in den Tibien der Beine nachgewiesen werden. Der Umstand, dass 
sie im Kopf besonders reichlich hinter den Retinulae des Auges und 
in der Umgebung der Tracheen, im Thorax zwischen den Muskel-
	        

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