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Abbildungen von der Hand der verstorbenen Malerin L. v. Martens,
der Tochter des um unseren Verein so hochverdienten und stets in
dankbarer Erinnerung lebenden Herausgebers der Württ. Flora, bei-
gegeben waren. Ferner waren noch vom Katholischen Schullehrer-
seminar durch Herrn Oberlehrer Straub ein sehr sauberes und
reichhaltiges Herbarium vom Rosenstein, zahlreiche Mineralien und
verschiedene ausgestopfte Säugetiere und Vögel, von cand. rer. nat.
Geiger mehrere Mineralien und Petrefakten, und schliesslich noch
allerlei lebende Pflanzen vom nahen Rosenstein zur Aufstellung ge-
langt, was alles während und nach der Versammlung von den An-
wesenden eifrig besichtigt wurde.
Der Vereinsvorstand Prof. Dr. Klunzinger eröffnete die Tagung
mit folgender Ansprache:
„Ich eröffne hiermit die 57. Hauptversammlung des Vereins für
vaterl. Naturkunde. Wir können heute eine ganze Anzahl von Jubi-
läen feiern:
1. Die 50jährige Wiedereinkehr des Vereins in der alten freien
Reichsstadt Gmünd, in der derselbe das letztemal am 1. Mai 1850
im Rathaussaal tagte, wobei der Geschäftsführer, Herr Dr. Faber,
den wissenschaftlichen Reichtum von Stadt und Umgegend. schil-
derte. Damals zählte der Verein 359 Mitglieder, jetzt über 900!
2, Die 500jährige Jubelfeier von Johannes Gutenberg, der
um Johanni 1300 geboren wurde. Wir haben ein besonderes Inter-
esse und ein Recht, dieselbe mitzufeiern; denn ohne Buchdrucker-
kunst wäre es mit der Wissenschaft überhaupt, so auch mit der
Naturwissenschaft schlecht bestellt.
3. Wir feiern mit das 10jährige Jubiläum des Vereins für
Naturkunde in Gmünd, der uns zuliebe die Eröffnung seiner Aus-
stellung auf den heutigen Tag verlegte. Das Eindringen der Liebe
zur Naturwissenschaft in die Kreise der sogen. „Arbeiter“ ist eine
neue, höchst erfreuliche kultur- und weltgeschichtliche Erscheinung,
die unserer Wissenschaft ganz neue Gesichtspunkte eröffnet. Ich
bringe dem Bruderverein unseren besten Dank dar für die Einladung
zur Besichtigung seiner Ausstellung, die so Ausgezeichnetes bietet
und in unseren Berichten noch eingehend gewürdigt werden wird.
4. Wir feiern heute wie alljährlich, aber in unserer Weise, das
alte germanische‘ Sommersonnenwendefest, wo überall auf unseren
Bergen die Johannisfeuer lodern, und der Johannistrieb auch in die
württembergischen Naturforscher fährt.
5. Noch ein Jubiläum ist der Übergang in ein neues Jahr-