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Sodann besprach Bauinspektor Hiller - Leutkirch eine im Sommer
ausgeführte Gebirgstour, welche von den Füssener Bergen sich über
die Zugspitze nach dem Grossvenediger richtete; im Hubachthal, wo
von Engländern ein Smaragdbergwerk betrieben wird, sowie im Unter-
selzbachthal und in der Rauris hatte er manches schöne Fundstück
gesammelt, wie Smaragd im Urgebirgsgestein, Epidot in Kalkspat,
Kupfer- und Eisenerze, Graphit, Flussspat u. a., die er der Versamm-
lung vorlegte, Anschliessend erzählte der Vorsitzende Dir, Dr. Kreuser
von einer ebenfalls im heurigen Sommer ausgeführten Tour nach
St. Martin am Schneeberg in den Stubaier Alpen, wo in den staatlich
betriebenen Zink- und Kupferbergwerken gleichfalls schöne Mineralien
zu finden sind. Die Verarbeitung der Erzstufen im Pochhammer mittels
elektrischen Betriebs, zum Teil mit Anwendung von Magnetismus, wurde
eingehend und drastisch geschildert.
Nachdem ferner Reg.- und fürstl. Baumeister Dittus eine Samm-
lung von 46 Brombeerarten aus dem Herbarium des fürstl. Hofgärtners
ScHUPP in Wolfegg vorgelegt hatte, besprach als letzter Redner Bergrat
Lerch-Schussenried einige hervorragende, in seine Branche einschla-
gende Erscheinungen von der Pariser Weltausstellung; zuerst den zur
Herstellung von Calciumcarbid bestimmten, in der Acetylengruppe befind-
lichen elektrischen Ofen für 400 P. S., dann die durch Gase direkt
angetriebene Maschine von Jon CocKERILL-Seraing, wozu die Gicht-
gase der Hochöfen verwendet werden können, und zuletzt die elektrisch
betriebenen Bohrmaschinen, die quadratische Löcher und Löcher von
beliebigem Querschnitt bohren, sowie den jetzt in grossen Massen
erzeugten Chrom-, Nickel-, Manganstahl, der eine ausserordentliche
Festigkeit besitzt.
Nach Schluss der anregenden Vorträge wurde zu zahlreichem
Besuche der an Lichtmess 1901 stattfindenden Hauptversammlung in
Aulendorf eingeladen.
22. Hauptversammlung zu Aulendorf am 2. Februar 1901:
Nachdem von 2—4 Uhr der Ausschuss des Vereines zur Beratung
von Statutenänderungen sich versammelt hatte, wurde die Vereins-
sitzung um halb 5 Uhr eröffnet. Der vom Geschäftsführer vorgetragene
Jahresbericht ergab ein Vereinsvermögen von 359 M. 77. Pf. und
einen Mitgliederstand von 170 ordentlichen und 21 korrespondierenden
Mitgliedern. Es folgte eine Erläuterung des Vorsitzenden Direktor
Dr. Kreuser über den Zweck der vom Ausschuss vorgeschlagenen
Statutenänderung, welche durch Gründung eines Vereins-
museums in Biberach notwendig wurde. Nach Durchberatung
wurden die Statuten in der abgeänderten Form angenommen, wo-
nach jetzt der Verein beim Amtsgericht Biberach zur Eintragung
kommt.
Sodann hielt Prof. Dr. Lampert-Stuttgart einen Vortrag:
„Aus dem Leben der Ameisen.“ „Gehe zur Ameise, du Fauler‘“‘,