Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 57, 1901)

— CXXV — 
Schnaken zu vertilgen durch Trockenlegen der Sümpfe, in denen ihre 
Larven leben. (Hesse.) 
An die wissenschaftliche Sitzung schloss sich ein gemeinsames 
Mittagessen im „Wilden Mann‘ und ein Spaziergang um die Stadt, bis 
abends die auswärtigen Gäste in ihre Heimat zurückkehrten. 
Versammlung zu Tübingen am 21. Dezember 1900, 
Die von etwa 50 Mitgliedern und Gästen besuchte Versammlung 
wurde vom Vorstand, Prof. Dr. Koken (Tübingen), eröffnet mit einem 
Nachruf für die Toten des Zweigvereins aus dem letzten Jahre: Dr. 
Basler, Prof. Dr. Oberbeck, Oberamtstierarzt Dr. Trips und Ober- 
förstrat Dr. v. Tscherning, deren Andenken die Anwesenden durch 
Erheben von den Sitzen ehrten. Nachdem dann für den Tag der Jahres- 
versammlung des Hauptvereins der 23, Juni als Sonntag anstatt des 
auf den 24. fallenden Johannistags befürwortet und die Vorstandschaft 
wiedergewählt war, hielt Prof. Dr. Mack (Hohenheim) einen Vortrag 
über »die Wirbelbewegung in vulkanischen Rauchwolken«. 
Diese Erscheinungen sind von besonderem Interesse deshalb, weil Wirbel- 
bewegungen ähnlicherArt auch auf die Gestalt der gewöhnlichen Himmels- 
wolken von Einfluss sind und aus der Gestalt der Wolken Schlüsse 
auf die Strömungen in ihrem Innern gezogen werden können. An den 
Vulkanen lassen sich oft sehr regelmässig gestaltete Rauchwolken be- 
obachten: solche von keulen- oder spitzförmiger Gestalt, säulenförmige, 
kugelförmige und endlich ringförmige. Experimentell kann man ähnliche 
Bildungen bei Ausströmungen von Flüssigkeiten und Gasen entstehen 
sehen; die Gestalten derselben sind aber regelmässig, auch wenn die 
Ausströmungsöffnung nicht regelmässig kreisrund ist. Da der Charakter 
solcher Ausströmungen bei Gasen und Flüssigkeiten wesentlich derselbe 
ist, so sind zum Experimentieren wegen der leichteren Versuchsanord- 
nung letztere vorzuziehen. Lässt man in ein mit Wasser gefülltes Ge- 
fäss durch eine Öffnung am Boden desselben gefärbtes Wasser ein- 
strömen, so bilden sich bestimmte Formen, deren Art von der Dauer 
der Ausströmnng ‚abhängig ist. Bei ganz kurzer Öffnung des Hahnes 
entstehen kreisförmige Wirbelringe des gefärbten Wassers, in denen 
die Flüssigkeit so rotiert, dass im Innern des Kreises ein aufsteigender, 
am äusseren Umfang ein absteigender Strom vorhanden ist. Bei längerer 
Dauer der Einströmung treten pilzförmige Gebilde mit Stiel und Hut 
auf; bei ziemlich kurzer Öffnung des Hahnes erscheint der Pilzstiel in 
das Innere des Hutes eingezogen, so dass der‘ Eindruck eines kuge- 
ligen Gebildes zu stande kommt, das sich infolge der in ihm statt- 
findenden Rotationsbewegung zu einem kreisförmigen Wirbelring um- 
bildet. Diese Grundformen finden sich alle auch bei den vulkanischen 
Rauchwolken. Lässt man ferner eine solche Ausströmungsmasse durch 
eine horizontale, durch besondere Färbung deutlich gemachte Flüssig- 
keitsschicht hindurchtreten, so hebt der Pilz einen Teil dieser Schicht 
wie ein Tuch in die Höhe, so dass sie ihn umgiebt wie ein Cylinder-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.