Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 57, 1901)

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Sah sich Senatspräsident v. Hufnagel infolge schwerer Er- 
krankung schon vor einigen Jahren veranlasst, aus dem Ausschuss 
auszuscheiden, so verlor dieser fernerhin ein aktives Mitglied des 
letzteren in der Person des Herrn Professor Dr. Leuze, den der Tod im 
besten Mannesalter dahinraffte. Auch an ihm hat der Verein ein lang- 
jähriges Ausschussmitglied zu betrauern; mit regem Eifer stellte Leuze 
stets sein reiches Wissen, besonders auf dem Gebiet der Mineralogie 
dem Verein in Vorträgen und schriftlichen Abhandlungen für unsere 
Jahreshefte zur Verfügung. Worte des Nachrufs über den zu früh 
dahingegangenen Freund finden Sie in dem diesjährigen Jahresheft. 
Das Vereinsleben spielte sich auch im vergangenen Jahre in 
den verschiedenen wissenschaftlichen Zusammenkünften, den wissen- 
schaftlichen Abenden in Stuttgart und den Versammlungen der Zweig- 
vereine ab. An den wissenschaftlichen Abenden in Stuttgart fanden seit 
der letzten Generalversammlung im ganzen 14 Vorträge aus den ver- 
schiedensten Gebieten der Naturwissenschaft statt; der oberschwä- 
bische Zweigverein versammelte sich viermal, und zwar in Schussen- 
ried, in Aulendorf, im Ulm, wobei im ganzen 6 Vorträge gehalten 
wurden, und zu einer lehrreichen Exkursion nach Ochsenhausen. Der 
Schwarzwälder Zweigverein tagte zweimal, einmal in Tübingen und 
einmal in Rottweil; es fanden hierbei 8 Vorträge und Demonstra- 
tionen statt. 
Die Referate über die bei den erwähnten Zusammenkünften 
gehaltenen Vorträge finden Sie bis zum März in dem Ihnen zu- 
gegangenen Band der Jahreshefte. Derselbe enthält ausserdem noch 
17 Originalabhandlungen und die Berichte zweier, vom Verein ein- 
gesetzter Kommissionen, nämlich der Erdbebenkommission und der 
Kommission für die pflanzengeographische Durchforschung Württem- 
bergs und Hohenzollerns. Ich darf wohl auf diese beiden Berichte 
verweisen, möchte aber nur hinzufügen, dass die Bestrebungen der 
letztgenannten Kommission vorbildlich geworden sind und zugleich 
eine grössere Bedeutung und grösseren Umfang gewonnen haben, 
als man ursprünglich hoffen durfte. Die Kommission ist in Verbin- 
dung getreten mit den botanischen Vereinen von Bayern und Baden 
und sowohl die Bayrische botanische Gesellschaft , als auch der 
Badische botanische Verein in Freiburg haben beschlossen, ent- 
sprechende Unternehmen in Gemeinschaft mit uns auszuführen, so 
dass nun die pflanzengeographische Erforschung auf ganz Südwest- 
deutschland ausgedehnt werden kann, während gleichzeitig auch in 
Norddeutschland Untersuchungen nach denselben Prinzipien in ‚Vor-
	        
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