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Anschluss an unsern Arbeitsplan die Durchforschung ihres Vereins-
gebiets ihrerseits mit grosser Energie in Angriff genommen; für
Bayern ist eine Liste von weit über 300 Mitarbeitern veröffentlicht
worden, und es sind auch bereits recht zahlreiche Beobachtungen
gesammelt (Mitt. Bayr. Bot. Ges. No. 17 u. 19). Es ist dort be-
absichtigt, zunächst für einen kleinen Teil des Gebiets eine Karte
fertig auszuarbeiten, um die dabei sich herausstellenden Erfahrungen
für die weiteren Untersuchungen zu verwerten. Auch im Badischen
Botanischen Verein sind nach gütiger Mitteilung des Herrn Prof.
Dr. ScHem in Freiburg bereits Karten und zwar über die Verbreitung
einzelner Arten hergestellt worden, welche in gemeinsamer Arbeit
allmählich ergänzt werden sollen. Für die überaus freundliche Auf-
nahme, welche unsere Bestrebungen bei den beiden Nachbarvereinen
gefunden haben, sei auch an dieser Stelle verbindlicher Dank gesagt.
Bei dem unnatürlichen Verlauf unsrer Landesgrenzen — Württemberg
besitzt kein einziges natürliches Gebiet ganz, von jedem nur einen
kleineren oder grösseren Teil — ist solch ein gemeinsames Vorgehen
von unschätzbarem Wert. Zahlreiche Verbreitungslinien werden erst
von dieser breiteren Grundlage aus verständlich, eine oft übersehene
Thatsache, die übrigens der weitblickende Hvao von MouL in einem
noch heute beherzigenswerten Aufsatz über die Flora von Württem-
berg schon im ersten Jahrgang dieser Hefte (1845) eindringlich
hervorgehoben hat.
Im eigenen Vereinsgebiet haben unsre Herren Vertrauens-
männer schon ein ansehnliches Stück Arbeit geleistet und teils durch
zweckmässige Herbeiziehung der vorhandenen Kräfte (mittels persön-
licher Verbindungen, öffentlicher Vorträge und Demonstrationen), teils
durch eigene Beobachtung oft ohne jede nennenswerte Beihilfe bereits
für grössere Gebietsteile vollkommen befriedigende, ja zum Teil muster-
gültige Ergebnisse erzielt. Es ist uns ein Bedürfnis, für diese eifrige
und hingebungsvolle Thätigkeit wie auch für die wirksame Unter-
stützung, die wir durch Aufrufe und zustimmende Berichte in der
Presse seitens des Vorstandes des Lehrervereins für Naturkunde,
Herrn Dr. Lurz, und anderer Herren gefunden haben, schon jetzt
unsern aufrichtigen Dank zu sagen.
Trotz dieser rührigen Thätigkeit war es nötig, den für den
Abschluss der Erhebungen ursprünglich auf 1. Dezember 1900 an-
gesetzten Termin noch um ein Jahr hinauszurücken, schon aus dem
Grunde, weil für mehrere Bezirke erst gegen das Ende der günstigen
Jahreszeit Mitarbeiter gewonnen werden konnten. Es ist daraus
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