1. Vierundzwanzigster Jahresbericht über die
Witterungsverhältnisse in Württemberg.
Jahrrang 1648,
Von Prof. Dr. Th. Plieninger.
1. Allgemeine Schilderung des Jahrgangs.
_ Der Jahrgang 1848 gehörte zu den, bezüglich dem Vege-
tationsprodukte , mittelmässigen. Die Wintermonate zu Anfang
des Jahres boten nichts Ungewöhnliches dar, sie waren mit Frost
und Schnee in gewöhnlichem Masse bezeichnet. Die Frühlings-
monate hatten gleichfalls das gewöhnliche Mass von Wärme: und
Frost, ohne dass letzterer wesentlich geschadet hätte, Dagegen
wurde die Sommerwärme in den 3 Sommermonaten durch häufige
Gewitter abgekühlt, so dass häufig kalte Nächte eintraten, welche
einen rascheren Gang der Vegetation wieder hemmten. Die
Herbstmbnate ‚zeigten allmählige Abnahme: der‘ Temperatur, und
nur im November trat eine verhältnissmässig milde Witterung
ein, welche bis über die Hälfte Decembers anhielt, um von da
an einem anhaltenden Frost Raum zu geben.
Den Witterungsgang der einzelnen Monate zeigt fol-
gende, zunächst den Stuttgarter Beobachtungen entnommene
Uebersicht.
Der Januar halte ziemlich wechselnde Barometer-
stände; vom 2—5ten, 10—12ten, 14—15ten, 23—26sten,
28—30sten Stände über, sonst Stände unter dem Jahresmittel;
dabei mehremal schroffe Wechsel. Die Lufttemperatur blieb
bis zu den leizten Tagen anhaltend frostig und erst mit dem
30sten erschien, mit westlicher Windrichtung , Thauwetter. Die
Brunnentemperatur sank unter Schwankungen um 1,0°.
Die.Luftfeuchtigkeit zeigte sich, entsprechend den häufigen
Nebeln, ziemlich stark. In der Windrichtung herrschte die
Nordöstliche überwiegend vor, bei meist ziemlich ruhiger Luft,
nur am 13ten erschienen Windstösse von N. und am 31sten von
Württemb. naturw. Jahreshefte. 4249. 8 Heft. 18