Ill, Original-Abhandlungen und Mitteilungen,
Alchimillen des schwäbischen Jura.
Von F, Hegelmaier.
Der folgende Aufsatz soll einen kleinen Ausschnitt aus einer
umfassenderen Reihe floristischer, auf unser Vereinsgebiet bezüglicher
Studien geben, welche von dem Verfasser im Laufe der Zeit gemacht
worden sind. Der Gattung Alchimilla wurde hierbei erst in den
Jetztverflossenen Jahren einige speziellere Aufmerksamkeit geschenkt,
so daß die bezüglichen Beobachtungen einen verhältnismäßig be-
schränkten Umfang erreicht haben; daß gerade sie trotzdem gewählt
wurde, um zum Gegenstand einer besonderen Mitteilung zu dienen,
wird sich durch das mehrseitige Interesse rechtfertigen, das sich an
sie seit neuerer Zeit knüpft, so daß sie in der Tat eine derjenigen
ist, welche, soweit es sich um einheimische Blütenpflanzen handelt,
besondere Beachtung beanspruchen. Es ist das Zusammentreffen
verschiedener Eigentümlichkeiten, was die Alchimillen auszeichnet:
einerseits die Reproduktion auf dem Weg der Parthenogenese,
beziehungsweise Chalazogamie, deren Kenntnis durch die be-
kannten Arbeiten MursBEecK’s! begründet, von STRASBURGER” durch
umfassende Untersuchungen erweitert und vervollständigt worden
ist; anderseits ihre KEigenschaft als polymorphe Gattung. Die
sonst als Arten betrachteten Sippen der Gattung Alchimilla im
engeren Sinne (Zualchimilla), mindestens die europäischen und vorder-
asiatischen, gliedern sich in eine größere Zahl von Elementararten,
die, zum Teil nur durch kleine Merkmale unterscheidbar, gleichwohl
mit wünschenswertester Schärfe. charakterisiert und durch Kultur-
beobachtung als befestigt erwiesen sind, eine Tatsache, die sich vor
allem aus den sorgfältigen Arbeiten R. Buszr’s ergeben hat. Für
die mehrfache Unterstützung, die von seiten dieses Monographen für
Lunds Univ. Arsskr, 36, II, No. 7 u. 9; 38, II, No. 2.
? Jahrb. f. wiss. Bot. 41 (1904), S, 88—164.
Jahreshefta dd. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1906.