Endosperms bis zu dem Zustand, der überhaupt bei andern Rosaceen
erreicht wird.
Es hat nun STRASBURGER, den Begriff der Parthenogenese schärfer
fassend, und nach dem Vorgang von Ju! (für Antennaria alpina)
und Overton (für Thalictrum Purpurascens), seine Anwendung auf
den Fall von Eualchimilla so gut als auf die analogen Vorgänge
der Keimentwickelung verschiedener anderer Blütenpflanzen für un-
zulässig erklärt und den entsprechenden Entwickelungsvorgang, ent-
gegen dem früheren Sprachgebrauch, einfach als Apogamie charak-
terisiert. Der Grund hierfür besteht darin, daß bei der Teilung der
Keimsack-Mutterzellen die den generativen Prozessen zukommende
Reduktion der Chromosomen des Kerns unterbleibt; infolgedessen
enthält der Keimsack und ebenso das Ei die Chromosomenzahl
vegetativer Zellen. Das Ei ist in Wirklichkeit kein Ei, sondern eine
Gewebezelle und von andern vegetativen Zellen, also auch denen
des Nucellus, nicht wesentlich verschieden, so daß der ganze Vor-
gang von jenem bei gewissen Pflanzen, bei welchen Adventivkeime
aus Nucelluszellen hervorgehen, nur graduell differiert. Das er-
wähnte Ausbleiben der heterotypischen Kernteilung und die Anwesen-
heit der vegetativen Zahl von Chromosomen in den Kernspindeln
war schon MurBEcK bekannt; STRASBURGER zog aus seinen Unter-
suchungen das Resultat, daß „augenscheinlich zwei Entwickelungs-
tendenzen (die von generativem und die von vegetativem Charakter)
zunächst gegeneinander ankämpfen, bis die vegetative Richtung den
Sieg davonträgt“; die Vorstadien der Kernteilung sind von der‘ Art,
als ob dieselbe in heterotypischer Weise erfolgen sollte. Die Zellen
der Samenanlage, welche zu Keimsack-Mutterzellen werden, leiten
zunächst, bis zum synaptischen Stadium, in ihren Kernen Vorgänge
ein, die sonst zu einer generativen Teilung zu führen pflegen; „diese
Zellen stoßen nun bei ihrer beabsichtigten heterotypischen Teilung
auf Hindernisse, wodurch sich die Dauer der Synapsis über die
Maßen ausdehnt; schließlich teilen sich aber diese harrenden Zellen
doch, und zwar dann so rasch, daß man die größte Mühe hat,
Teilungsbilder zu fixieren. Die Teilung ist nun aber eine typische
und damit der ganze Vorgang ein solcher von vegetativer Art; die
mit einer“ generativen Tendenz ausgestatteten Zellen büßen diese
Neigung in der Folge ein.“
* Hierüber vergl. Bot. Zeitg. 1901. II, S. 131. Der Vorgang wird zwar
als Parthenogenese bezeichnet, aber der Keim von A. alpina als ein von dem
der A. dioica verschiedenes Wesen betrachtet.