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unser Tuffvorkommen wieder einzigartig im Urach—Kirch-
heimer Vulkangebiet. Einziges Analogon in diesem Gebiet wäre
vielleicht das Basaltvorkommen am Sternberg auf der Hochfläche
der Alb (1; S. 470, No. 37), wo sich möglicherweise an die Basalt-
zäule von rundlichem Querschnitt ein kleiner, nach NW. gerichteter
schmaler Basaltgang anschließt; sicher ließen sich die Verhältnisse
dort aber nach BrAnco nicht ergründen.
Mögliche Folgerungen. BrAnco hat durch seine Unter-
suchungen im Urach—Kirchheimer Vulkangebiet überzeugend dar-
getan, daß die durch die Sedimentärgesteine der Schwäbischen Alb
hindurchsetzenden, umgekehrt schornsteinförmigen Tuff- und Basalt-
säulen unabhängig sind von praeexistierenden, klaffenden Spalten
(1; S. 627 ff. 2; S. 23. 3; S. 175 ff. 4; S. 1—12). Andere
haben für zahlreiche andere Gebiete vulkanischer Tätigkeit das
gleiche nachgewiesen (siehe die Literaturangaben bei BRANco: 4; 5. 5 ff.).
Wenn man vor dem hier besprochenen schmalen Tuffgang
neben dem Metzinger Weinberg steht, so drängt sich unwillkürlich
die Frage auf, ob wir hier nicht doch — als Ausnahme von der
Regel — eine praeexistierende Spalte vor uns haben, welche für
den Ausbruch des Metzinger Vulkans bedingend war. Zeichnen wir
den Querschnitt durch die Tuffsäule des Metzinger Weinbergs und
lie Apophyse, so erhalten wir fast das Bild jenes Schemas, welches
BRANcO als notwendig bezeichnete, wenn die Martuffgänge an prae-
existierende Spalten gebunden wären (1; S. 635, Fig. 1050).
[ch glaube nicht, daß hier eine Ausnahme von der Regel vorliegt.
Unser kleiner Tuffgang kann natürlich auf eine gegenüber dem
Ausbruch am Metzinger Weinberg prae existierende Spalte zurück-
geführt werden. Aber diese Spalte klaffte nicht weit nach oben
hin; sie reichte wohl kaum über den Braunen Jura hinaus. Sie
setzte vermutlich als klaffende Spalte — wenigstens in ihrem nörd-
lichen Ausgehenden — auch nicht besonders weit in die Tiefe: denn
Koxzen beobachtete hier früher ja ein schnelles Auskeilen des Ganges
nach unten hin. In größerer Nähe der Tuffsäule des Metzinger
Weinbergs kann die Spalte resp. ihre Gangausfüllung in größere
Tiefe hinabsetzen, vielleicht sogar in sehr bedeutende Tiefen, das
läßt sich aber nicht beweisen.
Gegen die Deutung der Spalte als eine längere, offen klaffende,
welche den Ausbruch vulkanischer Tätigkeit bedingte, läßt sich noch
anführen: 1. ihre kurze Erstreckung vom Tuff des Metzinger Wein-
bergs nach N.. 2. die Unmöglichkeit, die Spalte jenseits des Metzinger