Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 66, 1910)

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dunklen Mergel;, 
die den Schilfsandstein direkt überlagern und in den Schilfsand- 
steinbrüchen meist noch aufgeschlossen sind, zeichnen sich, wie wir 
aus den Profilen Rote Steig, Wurmlinger Kapelle, Rote Wand, Hohen- 
Haslach ersehen, durch düstere, in dünnen Bändern wechselnde 
Farben und einen oft bedeutenden Tongehalt aus. Sie sind an der 
Roten Steig bei Rottweil bereits in einer Mächtigkeit von annähernd 
1 m aufgeschlossen, in trefflichen Profilen an der Gießmühle bei 
Engstlatt, sowie bei der Wurmlinger Kapelle zu beobachten und 
erreichen bei Stuttgart am Kriegsberg 3 m, im Osten der Stadt 
4,5 m Stärke, je nachdem wohl die schwache Erosion leichte Terrain- 
wellen auf der oberen Grenze des Schilfsandstein eingegraben hatte. 
Auch bei Obertürkheim befindet sich ein guter Aufschluß in diesem 
Horizont. 
Die Grenze gegen den Schilfsandstein ist nicht leicht zu ziehen, 
wenn in den oberen Lagen des letzteren tonig-mergelige Schichten 
zwischen den Sandsteinen oder Sandschiefern sich einstellen, so am 
Kriegsberg bei Stuttgart. Im Stromberg, z. B. in den Aufschlüssen bei 
Gündelbach und Hohenhaslach, ist es aus eben angeführtem Grunde 
kaum möglich, die Grenze des Schilfsandsteins gegen die dunklen 
Mergel genau festzulegen. Der unterste Steinmergel bildete in solchem 
Falle ein sicheres Merkmal dafür, daß man sich in den bunten 
Mergeln befand. Wertvoll für die Stratigraphie ist das Vorkommen 
eines Steinmergels und das Auftreten von Sandsteinlagen in diesem 
Horizont. Während an der Straße Aasen-—-Dürrheim eine Stein- 
mergelschicht gut ausgebildet ist, zeigen die Profile um Rottweil 
weder Andeutungen von Sandsteinen noch von Steinmergelbänken. 
In der Stuttgarter Gegend treten auf dieser Schichthöhe sehr dünne 
auskeilende dolomitische Bänkchen auf, während am Stromberg überall 
ein gelblichbrauner Steinmergel in 0,2—0,5 m Mächtigkeit sich aus- 
gebildet zeigt, der zugleich als obere Grenzlinie der dunklen Mergel 
von Interesse ist, da nach oben höchstens noch wenige Zentimeter oder 
Dezimeter fahlfarbene Mergel, dann aber typische. „rote Mergel“ ein- 
setzen. Übrigens kommt an der oberen Grenze der dunklen Mergel 
auch eine Breccie von vorwiegend toniger Grundmasse vor, in der ver- 
schiedenfarbige große und kleine Mergelbrocken eingebettet liegen 
(Kriegsberg, Rote Wand). Dünne Sandsteinschichten sind im Strom- 
berg in diesem Horizont recht reichlich vertreten, fehlen aber auch 
bei Stuttgart nicht, wo ein feinstkörniger, grünlicher, weißgebänderter,
	        

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