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Bruchstücke in Reihen verstreut. THÜRACH gibt von diesen Stein-
mergeln an, daß sie (Tz. I S. 155) „meist eine knollige Ausbildung
zeigen, aber sehr regelmäßig auf großa Strecken durchsetzen“,
während Es, Fraas der Ansicht ist — die auch ich vertrete -—,
daß sie meist nur auf kleine Distrikte lokalisiert sind (diese Jahresh.
1899. S. 89). An manchen Stellen treten Einlagerungen von Gips
in diesen Schichten auf; verschiedentlich fand ich ihn in verein-
zelten Linsen und Knollen oder in größerer Mächtigkeit und z. T.
wohlgeschichtet z. B. bei Tübingen, Unterjesingen und Rohrau
(an letzterem Orte 6—8 m); bei Sternenfels im Stromberg wurde
er früher bergmännisch abgebaut. Wahrscheinlich war in den
gegen Westen gelegenen, jetzt abgetragenen Schichten der un-
teren bunten Mergel, die einst die Gegenden überdeckten, wo heute
der Schwarzwald sich erhebt, ein ausgedehnter Gipshorizont ein-
geschaltet, da auch in Elsaß-Lothringen in diesem Horizont Gips
auftritt, Endlich fand ich bei der Solitude an der Straße gegen
Gerlingen Gips als Spaltausfüllung, also als sekundäre Bildung, was
auf früher in höherer Schichtlage ausgebildete, heute zerstörte Gips-
schichten hinweist. Ich halte jedoch die Annahme für falsch, als
wären größere Partien der Mergel der unteren bunten Mergel als
Residua nach Auslaugung des Gipses zu betrachten; in diesem Falle
wäre sicherlich die Lagerung oft gestört, was nirgends beobachtet
wurde*, Nur vereinzelte gelbliche, feinste, reine Quarzsandstreifen
ohne jegliche Bindung, die zwischen den Mergeln liegen, sind auf aus-
gelaugten Gips zurückzuführen (vergl. T:. I S. 92). Der Gips der
bunten Mergel ist gern als Fasergips ausgebildet und unterscheidet
sich von dem des (unteren) Gipskeupers durch seine oft auf
Lager- und Spaltflächen auftretende blutrote oder sonstige bunte
Färbung. Seine wellenförmig gebogenen Schichtlinien und seine
unregelmäßigen Oberflächen lassen darauf schließen, daß er als An-
hydrit abgelagert wurde, der bei der Wasseraufnahme und Umwand-
lung zu voluminöserem Gips sich krümmte. Als Besonderheit aus
diesen Schichten seien Pseudomorphosen nach Steinsalz erwähnt,
die ThHÜRACH im Stromberg auf sandigen und glimmerreichen Bänkchen
der roten Mergel fand (Tz. II S. 15) und die bei Tübingen an mehreren
Stellen und ähnlich bei der Gießmühle a. Eyach auf feinsten Stein-
mergelplättchen von mir beobachtet wurden.
1 Über Funde von Gips oder Anhydrit bei Tunnelbauten im Bereich der
bunten Mergel fehlen Angaben in der schwäbischen Literatur.