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Entwicklung (z. B. bei Schorndorf, Plochingen, im ganzen nordöstlichen
Württemberg) mehr die Eigenschaften kaoliniger Stubensandsteine
annimmt, ist er z. B. bei Stuttgart sehr feinkörnig, meist sehr hart
infolge gegenseitiger Verkittung der Quarze und dabei ziemlich
kompakt, Eigenschaften, die ihn um so mehr von den anderen Sand-
steinen unterscheiden, je geringer seine Mächtigkeit ist. Eigentüm-
lich ist ihm dann auch rechteckige Absonderung. Als weiteres
Charakteristikum im Gegensatz zu den Sandsteinen des Stubensand-
steins (abgesehen vom Stromberg) treten grüne, tonige Oberflächen
oder ebensolche Schnüre und Bänder in dem Kieselsandstein auf,
meist ohne der Härte Eintrag zu tun. Trotz dieser deutlichen
Merkmale kann man bei dem überaus großen Wechsel, dem die
petrographische Ausbildung dieser Gesteine unterworfen ist, und der
oft außerordentlichen Ähnlichkeit mit Stubensandsteinen bei der Be-
stimmung in Verlegenheit kommen und es ist manchmal schwer, ein
Sandsteinstück ohne Kenntnis der stratigraphischen Höhenlage seines
Fundplatzes mit Sicherheit dem Kieselsandstein oder anders dem
Stubensandstein zuzuweisen.
Wichtig für die Erkennung des Kieselsandsteins ist das Vor-
kommen von Ton- oder Mergelgallen, von Trockenrißausfüllungen,
Wülsten, Diagonalschichtung , Wellenfurchen, Sandsteinpseudomor-
phosen nach Steinsalz und „fossilen Regentropfen“.
Kreuzschichtung kommt in allen Schichten und in allen
Dimensionen vor, auch en miniature in nur 1—3 cm langen, sich
kreuzenden Linien in einem überaus feinkörnigen, dunkelfarbigen,
mergelreichen Sandstein der Roten Wand, wobei ein fortwährendes
Herüber und Hinüber in der Übereinanderlagerung der nur millimeter-
dicken Schichtehen auf den Bruchflächen erkennbar ist.
Dünenbildung konnte ich nirgends mit Bestimmtheit nach-
weisen, obwohl ich die Frage, ob Dünenbildung in diesem Sandstein
vorkommt, stets im Auge hatte. Nirgends — auch im Stubensand-
stein nicht —, habe ich eine Überschreitung des Grenzwinkels von
ca. 23°, unter dem nasser Sand noch schief anlagert, beobachtet.
Wellenfurchen (ripple marks) entstanden durch die Tätig-
keit des Windes oder des flachen wellenbewegten Wassers. Ein
Wechsel der Windrichtung — denn Wind kommt aus verschiedenen
Gründen hier vorwiegend als Wellenfurchenbildner in Betracht —,
senkrecht zu der die Furchen verlaufen, konnte öfters im Kiesel-
sandstein beobachtet werden. Manche dünnen Sandsteinplatten zeigten
schon auf der Unterseite andersgerichtete Wellenfurchen als auf der